Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_29_Presse_OCR
- S.5
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Land kappt Vertrag mit dem Jugendland“, Seite 4
Z
Für acht Wohngemeinschaften des Jugendlands u. a. in Innsbruck-Arzi wird
eine neue Trägerorganisation gesucht.
L
Land kappt
Vertrag mit dem
Jugendland
Das Land Tirol trennt sich überraschend von
einer der größten Betreuungseinrichtungen für
Kinder und Jugendliche. LR Pawlata kritisiert
Intransparenz bei wirtschaftlicher Führung.
Von Peter Nindler
Innsbruck — Die bei Soziallandesrätin Eva Pawlata
(SPÖ) angesiedelte Kinderund Jugendhilfe des Landes
bietet Eltern, Kindern und
Jugendlichen in Tirol umfassende Hilfe an. Dabei geht es
vor allem um die Betreuung
sowie Unterbringung von
Minderjährigen, die in ihrem
Alltag Vernachlässigung oder
Gewalt erleben. Die erfolgt in
Zusammenarbeit mit sozialpädagogischen Einrichtungen bzw. Vereinen wie SOS-
Kinderdorf, Pro Juventute
oder der Kinderland GmbH
in Innsbruck.
Foto: Spinger
„ Ich stehe nicht nur
für eine gute Betreuung der Kinder und
Jugendlichen, sondern
auch für Transparenz
in der Verwendung der
Landesmittel.“
LR Eva Pawlata/SPÖ
(Soziallandesrätin)
1987 wurde das Jugendland, das dem gleichnamigen
Verein zur Betreuung von
Kindern und Jugendlichen
gehört, von der Landesregierung mit der Führung des
Kinderheims Arzl betraut,
Augenblicklich verantwortet das Jugendland als Träger
die Führung von acht Wohngemeinschaften mit rund 70
Plätzen. Doch diese Partnerschaft endet jetzt. Das sickerte am gestrigen Mittwoch
durch. Für Außenstehende
kommt das überraschend,
doch hinter den Kulissen
gab es bereits seit Längerem
Probleme in der Zusammenarbeit. Das bestätigt LR Eva
Pawlata gegenüber der Tiroler Tageszeitung.
Über mögliche Hintergründe kann nur spekuliert werden. Offiziell werden vom
Land wirtschaftliche Mängel
ins Treffen geführt, die letztlich zu der Kündigung geführt
hätten. Rund vier Millionen
Euro umfasst der Leistungsvertrag mit dem Jugendland.
In den vergangenen eineinhalb Jahren hat sich das
Land immer wieder die wirtschaftliche Gebarung des Jugendlands angeschaut und
danach zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht sowie Fristen gesetzt. Doch offenbar führte das nicht zum
gewünschten Erfolg, weshalb
jetzt die Reißleine gezogen
wurde. Dazu Pawlata: „Ich
stehe nicht nur für eine gute Betreuung der Kinder und
Jugendlichen, sondern auch
für Transparenz in der Verwendung der Landesmittel.“
70 Plätze sind betroffen
Wie geht es in den nächsten
Wochen weiter? Das Land
sucht für die acht bisher vom
Jugendland betreuten Wohngemeinschaften mit rund 70
Plätzen einen neuen Trägerverein. „Die Betreuung ist
weiterhin sichergestellt“,
versichert die Soziallandesrätin. In einer Übergangszeit
soll neben ausgesuchten Trägern der so genannten vollen
Erziehung (Kinder- und Jugendhilfe) die landeseig
Kinder und Jugend GmbH
damit beauftragt werden,
die Kinder und Jugendlichen
weiter zu betreuen.
Die Kinder und Jugend GmbH des Landes ist
schließlich mit der Arbeit im
Kinderschutz betraut und ein
bewilligter Träger in der Kinder- und Jugendhilfe, Parallel
dazu erfolgt die Ausschreibung für die Neuvergabe der
Betreuung und den Betrieb
der Wohngemeinschaften.
Seite 5 von 39