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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_28_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Theater-Konflikt und kein Ende“, (Leserbriefe) Seite 15
Theater-Konflikt und kein Ende
Thema: „Am Landestheater
kann es wohl nur eine(n) geben“,
TT, 24.8.
E s ist erstaunlich, dass
sich bis heute die Literaturszene, vornehmlich jene,
die im weitesten Sinne dialogische Texte schreibt, zum
Konflikt im und um das TLT
nicht zu Wort meldet. Als ob
es sie nichts anginge. Oder als
ob das TLT eine unerreichbare Insel im Bühnenozean wäre. Was es bedauerlicherweise mitnichten ist.
Der künstlerische und ökonomische Spagat, ob im privaten oder im öffentlichen
Interesse, ist schmerzhaft,
aber unvermeidlich. Es ist der
Rahmen, der kreative Freiheit
ermöglicht oder behindert, je
nach Blickwinkel.
Ein wesentlicher, zu wenig beachteter Bestandteil
des Erfolgs der Lebensfähigkeit vorangegangener Inten-
danzen bestand in der Leidensfähigkeit der jeweiligen
Kompetenzen und Kooperationsbereitschaft.
Ungeachtet des internen
Konflikts (mit Außenwirkung)
scheint jetzt ein geeigneter
Zeitpunkt zu sein, u. U. nach
Begradigung des Programms,
zwei klare Vorgaben an die
künstlerische Leitung anzumelden: Da das Land Tirol
sowohl einen nicht unerheblichen Anteil des Budgets des
TLT bestreitet als auch neben
anderen das Große Literaturstipendium des Landes Tirol
in den verschiedenen Genres,
so auch in Dramatik, vergibt,
sollte eine Berücksichtigung
der Preisträger im Programm
des Hauses sichtbar werden.
Als zweite Erweiterung sollten die Klein-Bühnen-Initiativen Gelegenheit bekommen,
bemerkenswerte Produktionen im TLT einem größeren
Publikum zu präsentieren.
Damit könnte man die Zusammenarbeit in nicht wenigen Bereichen fördern und die
Theaterlandschaft wesentlich
mit Interessantem begrünen.
Hans Augustin
6065 Thaur
ls Theater- und vor al-
lem Operninteressierte
nehme ich regen Anteil an
der Diskussion rund um die
Leitung des Landestheaters.
Dringend hoffe ich, dass jetzt
die Wurzel der Problematik
geklärt wird und entsprechende Schritte unternommen werden.
Zudem möchte ich eine
Rückmeldung bezüglich Gestaltung der Programmhefte
und Plakate geben: Als Besucherin suche ich vergeblich
in den Programmheften nach
der Vita der beteiligten Künstler, was für mich immer am
interessantesten war. Ebenso
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finde ich das „Flohmarkt“-
Design der Plakate - z.B. kaputte Tasse, Plastiksackerl im
Wind, drei Kirschen für die
Oper „Drei Orangen“ - nicht
förderlich, Menschen für einen Theaterbesuch explizit
zu motivieren.
Beate Schranz-Gruber
6020 Innsbruck
M arkus Lutz scheint
am Landestheater als
kaufmännischer Direktor offenbar zehn Jahre lang gute Arbeit geleistet zu haben.
Jetzt warnt er die Politik,
dass das Theater wegen der
neuen Intendanz vor großen
wirtschaftlichen Problemen
steht. Man kann davon ausgehen, dass niemand den Betrieb so gut kennt wie er.
Wenn er also als Überbringer schlechter Nachrichten auftritt, sollte man seine
Warnungen ernst nehmen
(anstatt das Narrativ eines
Machtkampfes zweier Streithähne zu bedienen).
Und wenn es darum geht,
wer von den beiden Parteien gehen sollte - Intendantin
oder kaufmännischer Direktor -, dann doch wohl nicht
der, der pflichtbewusst auf
Missstände hinweist. Don’t
shoot the messenger!
Nora Scheiber
6020 Innsbruck
as Land Tirol und die
Stadt Innsbruck machen
dem Landestheater ja selbst
Konkurrenz: Subventionierte Festivals und Kulturveranstaltungen Land auf, Land
ab, viele davon gratis - das
kulturinteressierte Publikum
hat mehr Auswahl als Zeit,
Lust und Geld.
Ricci Bock
6020 Innsbruck