Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_16_Presse_OCR
- S.10
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tirol.orf.at
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ORF-Tirol-Chefredakteur Georg Laich empfing Haselwanter-Schneider am Lanser See zum Sommergespräch
Haselwanter-Schneider: „viel Blabla“ bei Nachhaltigkeit
Viele nicht gehaltene Versprechungen ortet die Liste-Fritz-Chefin auch
bei den Ankündigungen für einen nachhaltigeren Tourismus in Tirol. Es
gebe „viel Blabla“, während an der Substanz wenig geändert werde.
Der Massentourismus habe negative Auswirkungen, verwies
Haselwanter-Schneider auch auf Beispiele in anderen Ländern: „Ob ich
nach Barcelona oder Mallorca oder auch nach Österreich blicke: auch in
Tirol haben viele Menschen von den Auswüchsen des Tourismus genug.
Es ist ja nicht der Tourismus per se - wir haben tolle Betriebe, wir
haben tolle Unternehmen, die auch einen tollen Job machen. Und ich
kenne viele Pioniere auch, die sagen, wir brauchen nicht immer noch
mehr. Sondern man soll weg von dieser Quantität - immer noch mehr,
immer noch höher hinaus - hin zu einer Qualität.“
Sie sprach sich deshalb dezidiert für eine Obergrenze bei den
Gästebetten aus, aber auch sonst brauche es im Tourismus klare
Limits: „Ich bin für Ausbaugrenzen. Ich bin auch für Ausbaugrenzen,
was die Skigebiete betrifft. Ich finde, wir haben genug Skigebiete, wir
haben genug Lifte. Die fahren bis überall hinauf. Man schreckt ja
momentan nicht einmal mehr davor zurück, Gletscher noch zu
erschließen. Ich finde, das ist für nachfolgende Generationen absolut
der falsche Weg. Und da gehört von Seiten der Politik der Riegel
vorgeschoben.“
Negative Auswirkungen bringe der Tourismus auch beim Verkehr. Hier
brauche es auch neue Anreisekonzepte. Viele Menschen in den Tälern
seien durch den Urlauberverkehr mit dem Auto regelrecht eingesperrt.
Eine Lösung sieht Haselwanter-Schneider im Ausbau von
Direktverbindungen beim öffentlichen Verkehr. Im Zillertal sei da eine
Chance vertan worden, weil im Zuge der Modernisierung die
Schmalspurbreite beibehalten werde, kritisierte die
Landtagsabgeordnete. Mit einem Umstieg auf Normalspur, wie sie in
europäischen Eisenbahnverkehr weitgehend Standard ist, hätte man
laut Haselwanter-Schneider „von Hamburg bis Mayrhofen durchfahren
können“. Mit der Schmalspurbahn im Zillertal sei das weiterhin nicht
möglich.
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