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Jahr: 2024

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- S.12

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20er

20CT __

fand ich schr spannend. Als ich
sechs war, nahm mich mein Vater
zum ersten Mal mit. Es war aufregend. Voraussetzung war, dass ich
gut schwimmen konnte, Die Aare
ist recht gefährlich. Es ertrinken jedes Jahr Leute. Nach dem Marzilibad kommt eine Schweille, die ge-

fährlich ist. Man muss schwimmen,
um sich über Wasser zu halten.

Die Aare ist für mich ein typisches
Naherholungsgebiet, wo man gut
abschalten kann, Sie ist auf beiden

” Uferseiten gut erschlossen. Man

kann an ihr entlangspazieren oder

picknicken, Es macht schr viel mit
einer Stadt, wenn der Zugang zu
Wasser offen für alle ist und die
Freibäder mit ihren Sportmöglichkeiten und Becken kostenlos sind.
Das hebt die Diversität. In Zürich
gab es eine Abstimmung. Da haben
sich die Leute gegen die Abschaf-

DOSSIER 9

fung des Eintritts für Freibäder entschieden. Meiner Meinung nach
sind Freibiäder jedoch eine Art von
Kultur, die allen zugänglich sein
sollte.

Protokoll: EVA SCHWIENBACHER

Im Kajak durch die Stadt

alentino Dax und Diana Kehrer von

der Initiative Paddelpark Innsbruck

setzen sich für cinen Wildwasserparcours in der Stadt ein und paddeln für ihr Leben gerne.

Seit 13 Jahren ist Valentino Dax Kajakfahrer. Begonnen hat der 38 Jahre alte Wassersportler, der
dem Innsbrucker Kajakverein Naturfreunde
Innsbruck (KNI) vorsteht, mit einem billigen
Schlauchboot in den Ausläufern der Imster
Schlucht. „Ich habe aber bakl gemerkt, dass das
nicht so schlau ist.” Mit dem Ziel mit dem Kajak,
auf Asienreise zu gehen, tritt cr dem KNI bei,
Mirt 25 bereist er allein Flüsse der Mongolei und
Russlands — das verändert seinen Blick auf die
Natur: „In der Mongolei und Russland, wo cs
noch viele Wildflüsse gibr, ist mir klar geworden,
wie schr unsere Plüsse verbaut sind.”

Erwas mehr als 200 Mitglicder zählt der KNI.
Auch Diana Kehrer gehört dazu, Sie ist am Bodensee mit Flusswandern aufgewachsen. Mit
dem Umzug nach Tirol wechselte sie aufs Wildwasser, „An heißen Sommertagen gibt es nichts
Schöneres als im Inn oder in der Sill zu paddeln”
sagt Kehrer, „Man ist in der Natur, kommt in
Schluchten und an Orte, die nur mit dem Kajak
erreichbar sind.” Es gehe nicht bloß darum, den
Fluss nach unten zu befahren, Wie man sich im
Bach bewegt, komme sehr auf das Können und
die eigenen Vorlieben an. „Man kann mit dem
Wasser spielen und für denselben Abschnitt mal
zwei, mal vier Stunden brauchen”, erklärt Kehrer,

In Tirol schwinden mit dem Ausbau der Wasserkraft allerdings die Möglichkeiten zum Kajaken,
Speziell in Innsbruck gebe es aktuell so gut wie
nichts für Fans des Wildwassersports. Der Versuch vor mehr als zehn Jahren, an der Sillmündung eine künstliche Welle zum Kajaken, Surfen
und Kanufahren zu errichten, endete trotz mehrercr Umbauten in einem sicherheitsbedingten Befahrungsverbot. Diese triste Siruation will Innsbrucks Kajak-Community schon Ringer ändern.
Vor zwei Jahren schlossen sich Mitglieder der

Die Sil! ist ideal zum

Kajaken - in Innsbruck aber

noch schliecht zugänglich,
°

Wotart Anr na M1

Kajakvereine KNI, CKC und TWV sowie die
Kajakschule Source to Sca zur Interessensgemeinschaft Paddelpark Innsbruck zusammen. Ihr
Ziel ist die Erschaffung eines neuen, 200 Meter
langen und möglichst naturnahen Wildwasserparcours unterhalb der Tiflisbrücke mit einem
leichten und einem anspruchsvolleren Abschnitt
— anstelle der fehlkonstruierten Welle, Der Paddelpark solle nicht nur eine Trainingsstrecke für
Innsbrucks Kajakszene bieten, so Dax und Keh-

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rer, sondern mit einer natürlicheren Flussstruktur
auch den Standort ökologisch aufwerten. „Uns ist
der Austausch und das Miteinander mit allen Interessensvertretenden extrem wichtig”, betont
Kehrer. Etwa mit Fischern und Fischerinnen,
zumal Mündungsbereiche besonders sensible
Flussabschnitte sind.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie der Initiative liegen nun bei der Stadt. Die bisherigen Gespräche mit der Politik verliefen laut Dax gut. Ein
Treffen mit Bürgermeister Johannes Anzengruber, der für Sport zuständig ist, soll es noch im
Sommer geben. Die Kajak-Community hofft natürlich auf grünes Licht, Dax: „Der Zugang zu
Wasser erweitert die Stadt um einen Erholungsraum, den cs söonst nicht gibt. Die Flüsse in Innsbruck werden oft als Bedrohung geschen, können
aber auch Bereicherung sein.” «

Text: EVA SCHWIENBACHER