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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_3_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Kandidaten gaben sich beim ersten Wahl-Duell zahm“, Seite 19
Kandidaten gaben sich beim
ersten Wahl-Duell zahm
Zum Auftakt der Konfrontationen der Spitzenkandidaten zeigten sich
Gerald Depaoli und Andrea Haselwanter-Schneider wenig angriffslustig.
Innsbruck — Der Wahlkampf
vor der Gemeinderatswahl in
Innsbruck geht in die heiße
Phase. EIlf Tage vor dem Urnengang trafen einander zwei
leidenschaftliche Oppositionspolitiker, um beim Wahlduell
der Tiroler Tageszeitung über
die dringendsten Themen zu
sprechen: Dabei blieben die
Bürgermeisterkandidaten von
„Liste Fritz” und „Gerechtes
Innsbruck”, Andrea Haselwanter-Schneider und Gerald Depaoli, sachlich und zeigten wenig Angrifislust, was angesichts
gemeinsamer Wurzeln nicht
verwundert. Depaoli spaltete
sich vor Jahren von der „Liste
Fritz” ab, um mit eigener Liste
bei den Gemeinderatswahlen
anzutreten.
Gemeinsamkeiten gab es
im Hinblick auf soziale Themen in Innsbruck, die laut
Haselwanter-Schneider nicht
nur im Wahlkampf „viel zu
kurz kommen“. Um das Personalproblem im Bereich
Pflege in den Griff zu bekommen, müsse die Stadt mehrere Schritte setzen und vor
allem „bereit sein, mehr zu
zahlen“. Auch kleine Wertschätzungen könnten helfen,
altes Personal zu halten bzw.
neues zu rekrutieren. „Das
könnte zum Beispiel ein Gutschein für ein Fitnessstudio
sein oder für die Physiothe-
Zum Auftakt des „TT-Wahl-Duelis* debattierten Andrea Haseilwanter-Schmeider und Gerald Depaoll mit TT-
Chefredakteur Marco Witting über Themen wie Wohnen, Pflege, Verkehr und kdeologlen.
rapie, denn der Beruf ist körperlich sehr anstrengend”,
schlug die Bürgermeisterkandidatin vor. Depaoli hingegen
sah neben besserer Bezahlung vor allem die Schaffung
von günstigen Wohnplätzen
als Möglichkeit, mehr Pflegekräfte für Innsbruck zu mobilisieren.
Auch beim Thema Verkehr
zeigten die beiden Listenführenden ähnliche Ansätze
— etwa die Überlegung, die
Öffi-Nutzung im Stadtbereich
gratis anzubieten —, aber auch
Unterschiede: Depaoli, der
gerne Verkehrsstadtrat werden möchte, sprach sich für
eine Bedürfniserhebung aller
Vorz TI Spemger
tem regeln müsse, um den
Verkehrsteilnehmer aus, um Öffi-Verkehr voranzubringen.
Lösungen für das Verkehrs-
problem „für alle”
zu finden. „Der
derzeitige ideologiegetriebene Ansatz ist ja, dass Radfahrer heilig sind
und Autofahrer das
Letzte. Das treibt einen Keil in das Miteinander”, zeigte er
sich überzeugt.
Haselwanter-
Schneider forderte,
dass man den Verkehr in der Stadt
über ein Anreizsys-
Letztlich ginge es vor allem
darum, keine leeren
Versprechungen zu
machen: „Man soll
den Leuten nicht versprechen, was man
nicht halten kann.
Ich glaube nicht,
dass der Herr Gemeinderat das Verkehrsproblem in einem Jahr gelöst hat”,
konnte sie sich eine
Spitze in Richtung
ihres Gegenübers
dann doch nicht verkneifen. (TT)
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