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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_30_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Das große Abtasten hat begonnen“, Seite 21
Das grofße Abtasten hat begonnen
Der künftige Stadtchef Johannes Anzengruber will bis Ende der Woche mit allen Listen „sondiert“ haben.
Innsbruck — Jetzt geht’s ans
Eingemachte. Direkt nach seinem klaren Stichwahlsieg hat
der künftige Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber („JA — Jetzt Innsbruck“)
Sondierungsgespräche aufgenommen. Den Auftakt machten gestern die Grünen als
stimmenstärkste Liste und
die FPÖ. Bis Ende der Woche
will Anzengruber — unter Ausschluss der Öffentlichkeit —
mit allen sieben Fraktionen im
neuen Gemeinderat sondiert
‚ Hannes Anzengruber muss selbst
wissen, welche Spielräume er hat und wo seine
Grenzen liegen.“
Georg Willi
(Noch-Bürgermeister, Grüne)
haben. Laut seinem Sprecher
geht es darum, „Schnittmengen auszuloten“. Vom Verlauf
der Gespräche hängt dann ab,
mit wem Anzengruber und
seine Liste Koalitionsverhandlungen aufnehmen.
Grüne und SPÖ erwarten
sich vom Wahlsieger und Verhandlungsführer nun klare
Ansagen, was eine mögliche
Beteiligung der ÖVP-FI-Seniorenbund-Plattform „Das
Neue Innsbruck“ um Florian
Tursky und etwaige Ressortverantwortung für die FPÖ
angeht. „Logisch ist, dass eine
Dreierkoalition eine Mehrheit
hat und jeder Partner mehr
zusätzlichen Aufwand bedeutet“, sagt Noch-Bürgermeister
Georg Willi (Grüne), der weiter
für eine „Caprese-Koalition“
mit JA und SPÖ eintritt. Und:
„Hannes Anzengruber muss
‚ Es ist nun an
Hannes Anzengruber, darzustellen, wie
er die Zusammenarbeit
genau anlegen will.“
Elli Mayr
(SPÖ)
selbst wissen, wie er es mit
Florian Tursky und den Leuten auf dessen Liste hält, mit
denen ihn eine gemeinsame,
nicht gerade prickelnde Vergangenheit verbindet.“
Eine Koalition mit der FPÖ
schließen Grüne wie SPÖ weiter aus, auch eine Ressortführung für die Blauen außerhalb
einer formellen Koalition wäre
für sie wohl kaum akzeptabel.
„Anzengruber muss abwägen,
was ihm eine stabile Koalition
wert ist“, erklärt Willi.
Auch für SPÖ-Spitzenkandidatin Elli Mayr liegt der Ball
bei Anzengruber. Es liege an
ihm, darzustellen, „wie er die
Zusammenarbeit genau anlegen will, was seine Vorstellungen von Ressortzuteilung
und -verantwortung sind.“ Sie
Elli Mayr und Georg Willi (r.), hier bei der Wahlparty mit Johannes Anzengruber. erwarten sich vom Sieger nun klare Ansagen.
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Foto: Böhm/TT
selbst sehe „keine Ressorts bei
der FPÖ“. Inhaltlich will die
SPÖ _ nochmals „Kerninhalte“ deponieren, von rigoroser
Raumordnungspolitik bis hin
zu einer Personaloffensive im
Bereich Bildung.
„Noch-Vize“ Markus Lassenberger (FPÖ) hofft allerdings sehr wohl auf „inhaltliche Ressortverantwortung“.
Fix ist, dass er für die FPÖ erneut in den Stadtsenat einzieht. Klubchefin bleibt Andrea Dengg, Rudi Federspiel
wird einfacher Gemeinderat.
Personelle Festlegungen
gibt es auch bei den Grünen:
Wie erwartet ziehen Willi und
Janine Bex in den Stadtsenat ein. Dejan Lukovic bleibt
Klubobmann, Neo-Gemeinderätin Lisa Heinrich wird seine Stellvertreterin.
Unabhängig von den inhaltlichen und personellen Sondierungen leitet Willi bereits
eine „geordnete Übergabe des
Bürgermeisterbüros“ an Anzengruber ein. So habe er von
den Ämtern eine Projektliste
erstellen lassen, „was alles in
der Pipeline und wie weit gediehen ist“. (md)