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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_30_Presse_OCR
- S.12
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Kronenzeitung
„Aus Schlammschlacht gestärkt emporgestiegen“, Seite 21
je Wahl in Innsbruck
D hat viele Facetten —
und wird noch für Gesprächsstoff sorgen. Die
„Krone“ hat die eine oder
andere Facette zusammengetragen — eine Analyse ohne jede Vollständigkeit.
® Die OVP sollte in sich gehen —- zusammen mit den
Proponenten von „Für Innsbruck“. Und künftig vielleicht weniger auf Plakate
setzen, auf den einen oder
anderen Flüsterer (der irgendwann irgendwo politisch stehen geblieben ist)
verzichten und dafür vermehrt auf die Menschen zugehen. Dass man samt Wiedervereinigung das schlechteste Ergebnis aller Zeiten
eingefahren hat, ist eine klare Botschaft der Wählerschaft: Mit den derzeit handelnden Personen an vorderster Front in Innsbruck
gibt es keine „Neue OVP“,
FPÖ-Taktik des „nur nicht
Auffallen“ ging nicht auf
® Das Motto der FPO lautete, so wie fast immer bei
Wahlen, nur keinen Fehler
machen oder unangenehm
auffallen. Man sah sich, einigen Umfragen glaubend,
schon als der sichere Sieger
und wähnte Spitzenkandidat
Markus Lassenberger in der
Stichwahl. Diese Haltung
ging nicht auf — in keiner
Hinsicht. Fazit: Selbst FPO-
Wähler wollen irgendwie irgendwelche Signale ihrer
Partei im Wahlkampf.
® Nutznießer der angeblich
„sSo starken FPO-Umfragewerte“ waren vor allem linke
Gruppierungen. Ohne etwas
dafür zu können, wurden sie
von Tausenden gewählt,
weil ja angeblich „Schwarz-
Blau“ verhindert werden
müsse. So übersprangen sie
die Vier-Prozent-Hürde und
sitzen nun im Gemeinderat
— was immer sie dort, tun.
Gemeint sind die KPO (sie
erhielt 4020 Stimmen) und
die Liste ALI (2889). Zusammen haben sie mehr Anhänger als das „Neue Innsbruck“ (6073) und nahezu so
viele wie die FPO (9096).
® Für die Neos und das „Gerechte Innsbruck“ wurde
Aus Schlammschlacht
gestärkt emporgestiegen
Der Grün-Irrglaube, warum Linke ohne ihr Zutun siegten, die FPÖ
& ÖVP versagten und „Ihn“ alle unterschätzten - eine Analyse.
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Der neue Bürgermeister von Innsbruck, Johannes Anzengruber, scheint am besten mit
politischen Schlammschlachten umgehen zu können und aus diesen gestärkt hervorzugehen.
diese Wahl zum Debakel.
Sie blieben unter ferner liefen. Enttäuschung aber auch
bei der Liste Fritz, die zwar
leicht dazugewann, aber mit
5,5% unter den Erwartungen blieb - im Vorfeld so wie
andere Ansprüche auf den
Bürgermeistersessel stellte.
Die Grünen und ihr
Irrglauben für Stichwahl
® Die Grünen glaubten, speziell für die Stichwahl, dass
es „Eh so laufen wird, wie
immer“. Sprich die linken
Wähler werden brav zusammenhalten und Willi wählen, um einen „bürgerlichen“ Bürgermeister zu verhindern. Aber sie hatten die
Rechnung ohne Johannes
Anzengruber gemacht, vor
allem aber blieben die „bürgerlichen Wähler“ diesmal
nicht daheim, um wie 2018
im Nachhinein zu staunen
und über das Ergebnis zu
raunzen. Zur sonntägigen
Stichwahl gingen knapp
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51,5%, vor sechs Jahren waren es nur 43,7%.
® Eben bei dieser Stichwahl
vor sechs Jahren zwischen
Georg Willi und Christine
Oppitz-Plörer hatten Willi
23.791 Stimmen von
104.245 möglichen gereicht,
um Oppitz-Plörer (21.171)
zu besiegen. Dieses Mal erhielt Willi nahezu gleich viele (20.787). Aber das war zu
wenig. Anzengruber mobilisierte besser, kam auf
30.648. Claus Meinert
Foto: Christof Birbaumer