Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_30_Presse_OCR
- S.11
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Kronenzeitung
„Jetzt muss Anzengruber liefern“, Seite 20
Foto: Christof Birbaumer
Jetzt muss
PHILIPP NEUNER
Tiroler Politik
Inoffiziell
Wer hakt bei wem ein?
Anzengruber braucht Willi
für eine Dreier-Koalition mit
der SPO, es ginge aber auch
eine Vierer-Variante mit
FPÖ, Tursky und Liste Fritz.
Anzengruber liefern
„Caprese“ oder doch andere Koalition? Gestern startete der Neo-Bürgermeister mit ersten
Sondierungen. Frage der Nicht-Amtsführenden Stadträte wird ein Knackpunkt der Koalition.
ine neue politische
Gruppierung will bei
der Nationalratswahl
im Herbst antreten: Die Gelben. Ausgehend von Oberösterreich haben sich bereits
laut Homepage sechs Landesorganisationen konstitujert; „Der neue Farbtupfen
in Osterreichs Politik!“ Tirol ist noch nicht darunter.
Aber: Im Jänner dieses Jahres fand bereits eine Klausurtagung in Innsbruck
statt. Auffällig ist weiters,
dass die Botschaften von
Neo-Bürgermeister Johannes Anzengruber beziehungsweise sein Zugang zur
Politik frappant jenen dieser
„Gelben“ ähneln. Unabhängigkeit von Parteistrukturen, Erneuerung, neuer Stil
etc. „Wir verstehen uns als
eine Dachorganisation parteiunabhängiger Menschen
in der Politik. Als solche
verfügen WIR über eine
enorme inhaltliche und personelle Vielfalt. Unsere
Spannweite reicht vom Bodensee bis zum Neusiedlersee. Von pulsierenden urbanen Zentren bis in die entle-
=
Foto: Christof
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HN
Der ehemalige WK-Präsident Christoph Walser tauchte auf
und sang lauthals bei der Wahlparty: „So sehen Sieger aus!“
gensten ländlichen Regionen. Von der kleinen Oppositionsfraktion bis ins Bürgermeisteramt.“ Aha!
Vielleicht erhält Anzengrubers Regierung, an der er
seit gestern bastelt, auch
bald neue Farbtupfer. Beispielsweise dann, wenn Markus Lassenberger (FP) und
Florian Tursky (Neues Innsbruck) von ihm als Stadträte
mit Amtsführungen betraut
werden. Nachdem nun BM
Georg Willi eine so krachende Niederlage eingefahren
hat, ist keineswegs sicher,
dass sein „Mit der FPO
nie“-Dogma noch länger
überlebt. Sehr zum Leidwesen auch von SPÖ-Stadträtin
Elisabeth Mayr.
Wenn Anzengruber die
Arbeit im Stadtsenat gerechter als bisher verteilen wollte, so hat er dafür gute Gründe: Stadträte mit 4800 Euro
brutto im Monat Oohne
Amtsführung spazieren gehen zu lassen, das versteht
heute niemand mehr. Zumal
in der Vorperiode folgte,
dass Willi Zuständigkeiten
hamsterte und ein wahrer
„Amter-Multi“ wurde — mit
bekannten Ergebnissen. Anzengruber müsste die Ressortverteilung im Gemeinderat absegnen lassen. Einen
Zoff dort mit SPO und Grünen kann er sich aber nicht
leisten. Oder er hat eine
Achse jenseits von Grün und
Rot_ geschmiedet. Mit JA,
FPO, Tursky und Liste Fritz
würde es sich im Gemeinderat knapp ausgehen. . .
So manchem Besucher der
„Caprese“-Wahlparty im
Treibhaus blieb Sonntagabend der Mund offen — angesichts der illustren Gästeschar, die sich eingefunden
hatte. Neben Schulterklopfern, alten und neuen Freunden, waren das der wortgewaltige VP-NR Franz Hörl,
der keinerlei Berührungsängste mit Anzengruber hatte. Ebenso wenig wie Christoph Walser, Ex-Wirtschaftskammer-Präsident.
Den Vogel schoss aber wieder einmal LHStv. Georg
Dornauer ab, der mit seiner
Fratelli-Freundin Alessia
Ambrosi in Norbert Pfleifers
Hoheitsgebiet marschierte.
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