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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Polit-Match mit strahlendem Sieger “, Seite 2

Polit-Match mit

Mit einem Riesensatz ist Johannes Anzengruber
gestern ganz oben am Siegertreppchen gelandet.
Für die Sondierungsgespräche setzt sich der
künftige Stadtchef einen sportlichen Zeitplan.

Von Michael Domanig

Innsbruck —- Schon untertags
gab es im Hause Anzengruber gestern einen Sieg zu feiern: Sohn Valentin (13) fuhr
mit seinem Fußball-Nachwuchsteam einen glasklaren
4:1-Erfolg ein. Und Papa Johannes Anzengruber („JA —
Jetzt Innsbruck“) tat es ihm
auf dem politischen Spielfeld
gleich: Mit einem „Torverhältnis“ von fast 60:40 fiel der
Triumph gegen Amtsinhaber
Georg Willi (Grüne) unerwartet deutlich aus.

Als Anzengruber - im buchstäblichen wie übertragenen
Sinn - als Erster zur Ergebnisverkündung im Medienzentrum (Stadtbibliothek) einzog,
war der Jubel seiner Anhänger entsprechend ohrenbetäubend. Umgeben von einem gut 35-köpfigen Tross
nahm der künftige Innsbrucker Bürgermeister als Erstes
die Umarmungen von Gattin
Valentina, Tochter Hannah
(14) und Sohn Valentin entgegen. Dann sprach er Worte
wie „überwältigend“ und „genial“ in den Dschungel aus
Mikrofonen und Kameras.

Emotionales Finale

Anzengrubers erster Dank
nach einem langen, selbstfinanzierten Wahlkampf galt
„allen, die an mich, an uns, an
unsere Bewegung geglaubt haben“, dann Georg Willi für „respektvollen und wertschätzenden Umgang“ im Wahlkampf.

Im Laufe des Tages sei seine Nervosität stetig gestiegen,
meinte Anzengruber, kurz vor
der Bekanntgabe der Resultate bezifferte er sie mit „7 auf
einer Skala von 1 bis 10“.

Am Vormittag, beim Wählen in seinem Heimatstadtteil

Arzl, hatte Anzengruber hingegen noch sehr entspannt
gewirkt — und gab sich schon
zu diesem Zeitpunkt siegessicher: „Es wird knapp, aber ich
gehe davon aus, dass ich die
Nase vorn habe.“

Was ihn von Anfang an so
zuversichtlich stimmte? „Das
Echo in der Stadt“, sagt Anzengruber. Nicht nur bei Hausbesuchen in allen Stadtteilen
— verstärkt auch in der Innenstadt — habe er „viel Rücken-

*‘

‚ Es geht jetzt darum, mit wem die
Gemeinsamkeiten am
größten sind, wer Parteitaktik hintanstellt.“

Johannes Anzengruber
(Designierter Bürgermeister)

wind“ gespürt, sondern zum
Beispiel auch im Auto: „Da
wurde gehupt, geklopft, der
Daumen nach oben gereckt,
‚Toi, toi, toi‘ gerufen.“

Wie Anzengruber selbst
prophezeiten auch viele BürgerInnen vor dem Wahllokal bei der Arzler Volksschule
richtigerweise einen Sieg des
Herausforderers: „Der Anzengruber macht es“, war sich ein
Herr mit Hund sicher. „Er soll
jetzt die Chance kriegen, der
andere“, also Amtsinhaber
Willi, „hatte seine schon.“

Den Wahltag verbrachte
Anzengruber dann, wie schon

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vor 14 Tagen, mit der Familie. Zunächst ging es mit Gattin Valentina nach Hause, am
Nachmittag eben zum Fußballspiel des Sohnemanns.
Bei Mittagessen und Kaffee im
Familienkreis stärkte sich Anzengruber für den folgenden
Interviewmarathon.

Teamfähigkeit ist gefragt
Und ein Marathon steht auch
in den nächsten Wochen an.
Denn da gilt, um im sportlichen Bild zu bleiben: Nach
dem Sieg ist vor den Sondierungsgesprächen. Wobei Anzengruber selbst eher zu einem musikalischen Vergleich
greift: Am Abend vor dem
Wahltag, beim Frühjahrskonzert der Stadtmusikkapelle
Speckbacher Neu Arzl/Olympisches Dorf, habe er darüber reflektieren können, wie
in der Musik das Miteinander
im Mittelpunkt steht: „Dasselbe wünsche ich mir jetzt für
Innsbruck.“

Auch nach dem Wahlsieg
bleibt Anzengruber dabei: Er
will mit allen im Gemeinderat
vertretenen Fraktionen sondieren, „dabei wird sich viel
herauskristallisieren“.

Schon am heutigen Montag
möchte er mit den größten
Fraktionen anfangen — das
wären die Grünen als stimmstärkste Liste und die FPÖ.
Anzengrubers sportlicher
Zeitplan: Bereits bis Ende
dieser (durch einen Feiertag
verkürzten) Woche möchte
er mit jeder Fraktion gesprochen haben. Gelegenheit dazu bietet sich auch morgen bei
der letzten Sitzung des „alten“
Gemeinderates.

„Ich will schauen, mit wem
die Gemeinsamkeiten am
stärksten sind, wer bereit ist,
Parteitaktik hintanzustellen,