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Tiroler Tageszeitung

„Wahlkämpfe werden aggressiver“, Seite 21

Wahlkämpfe werden aggressiver

Innsbruck — Der Streit über
die blauen Wahlplakate
symbolisiert für den Politikberater Thomas Hofer
eine aktuelle Entwicklung
der Politik und der Wahlkämpfe. „Es wird personalisiert und dadurch der
Wahlkampf aufgeladen.“
Dieses Phänomen sei schon
seit Längerem zu beobachten und drücke sich nicht
nur auf Wahlplakaten aus.
Zugleich spricht Hofer von
einer Grauzone, in der sowohl FPÖ als auch Grüne
argumentieren könnten.
„Bürgermeister Willi kritisiert nach seinem Empfinden die persönliche Ebene,
er sieht sich als Mensch
angegriffen.“ Die Freiheitichen wiederum würden auf

Thomas Hofer: Aggressivität und
Sensibilität steigen. fox pcsumse

den Funktionsträger Willi
abzielen. „Quasi auf das
Amt des Bürgermeisters“,
wie Hofer hinzufügt.

Das Hochschaukeln von
Wahlkämpfen bzw. die zunehmende politische Aggressivität führt laut Hofer
auch dazu, dass gleichzeitig
die Sensibilität steigt. Die

Wahlen in Innsbruck bezeichnet der Politikexperte
als stets spannend. So auch
heuer. „Das ist natürlich auf
das gespaltene ÖVP-Lager
zurückzuführen.“ Grüne
und FPO würden das ausnützen. So gesehen gebe es
hinter dem ausgefochtenen
Plakatstreit eine zweite strategische Ebene. „Weil dieser Konflikt vor allem das
Duell zwischen Willi und
der FPOÖ befeuert.“ Dieses
Kalkül habe die FPÖ schon
bei der Landtagswahl in Tirol verfolgt, „als FPÖ-Chef
Markus Abwerzger das Landeshauptmann-Duell mit
Anton Mattle ausgerufen
hat“. Die anderen Parteien seien dann automatisch
außen vor. (pn)

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