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Tiroler Tageszeitung

„Schwere Zeiten für schwere Autos?“, Seite 23

Von Michael Domanig

Innsbruck, Paris — Höhere
Parkgebühren für dickere Autos? In Paris hat darauf eine
Mehrheit in einer Volksbefragung (wenn auch bei schwacher Beteiligung) mit Ja geantwortet. Für SUV und ähnliche
Fahrzeuge (ab 1,6 Tonnen, E-
Autos ab zwei Tonnen) werden künftig die Parkgebühren verdreifacht. Ausnahmen
gibt es für Fahrzeughalter, die
im jeweiligen Viertel wohnen
oder arbeiten.

Andere Städte, nicht nur in
Frankreich, diskutieren ähnliche Regelungen. Wie wird das
Ganze tiert - und wäre ein SUV-Sondertarif auch
für die Innsbrucker Stadtpolitik denkbar? Ein Überblick.

ie Argumente der Befürworter: Begründet wer-

den höhere Tarife für „Stadtgeländewagen” & Co. mit der
Umweltbelastung (höherer
CO2-Ausstoß), besonders
schweren Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern und
dem Platzverbrauch (länger,
breiter, höher als andere Pkw).
as sagt die Stadtpolitik?
Grüne: Für BM Georg

Willi wird eine Entwicklung
wie in Paris auf alle Städte
zukommen (müssen), gerade
auch auf den „Hitzepol” Innsbruck: Klimafitte Städte seien „für Menschen, nicht das
Abstellen von Autos
gemacht”. Details
müssten natürlich
politisch diskutiert
werden. Willi könnte sich den Platzverbrauch als schlagendes Argument
vorstellen: „Wer
mehr Platz im öÖffentlichen Raum einnimmt, zahlt mehr.“

l H HN
U

Schwere Zeiten für schwere Autos?

Die Frage, ob Innsbruck nach Pariser Vorbild höhere Parkgebühren für SUV & Co. diskutieren soll,
stößt in der Stadtpolitik erwartungsgemäß auf äußerst konträre Reaktionen. Eine Mehrheit wäre schwierig.

Egal ob SUV oder nicht: In denm Kurzparkzomen der Innsbrucker Inmenstadt ist aktıell ein Euro für die erste halbe Stunde zu berappen, danach der gleiche Tarif im 10-Ceant-Schritten. nı domam

Ausnahmen für Handwerker
oder den Transport von Menschen mit Behinderung und
Pflegebedarf müssten aber in
jedem Fall vorgesehen werden.

€ PÖ: Stadträtin Elli Mayr
ıJ zeigt sich grundsätzlich
offen: „Dass größere Brummer mehr zahlen als etwa
ein kleiner Smart, hat etwas
für sich.“ Keinesfalls
dürfe man es dadurch aber Betrieben
noch schwerer ma-

das auch Themen wie Verkehrsberuhigung (Tempo 30}
vor Bildungseinrichtungen
oder in Wohngebieten angeht.
as Neue Innsbruck: Bür-
/ germeisterkandidat Florian Tursky ist klar gegen höhere Parkgebühren für SUV:
Die amtierende Stadtführung
habe „genug gemacht, um
Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen und den
Straßenverkehr in Innsbruck
unattraktiv zu machen”. Die
Folge seien „Leerstand in den
1

chen: Für Handwerker oder Lieferanten
brauche es möglichst
einfache Befreiungen. Sinnvoll sei die
Debatte nur im Rahmen eines größeren
Verkehrskonzepts,

dt-Geschäften und
ein immer unattraktiverer
Wirtschaftsstandort”.
POÖ: Für Vize-BM Markus Lassenberger ist das
Pariser Modell „reine Ideologie” und „Hysterie” und mit
Klimaschutz nicht zu recht-

fertigen. Schon wie das Gewicht festgestellt werden
soll, sei fraglich, von zu erwartenden Klagen (Stichwort
Gleichbehandlung) ganz zu
schweigen. Beim Quadratmeter-Verbrauch sei „nicht viel
Unterschied zwischen SUV
und Mittelklasse-Pkw”, befindet Lassenberger, selbst SUV-
Fahrer. Und: Wer stärkere,
schwerere Autos fahre, zahle
ohnehin schon höhere motorbezogene Versicherungssteuer - und auch mehr Steuern
über den höheren Verbrauch.

EOS: Kritisch äußert sich

auch GR Julia Seidl: „Ich
sehe nicht ein, dass Familien mit vielen Kindern und
daher großen Autos bestraft
werden.“ Eine höhere Parkgebühr für SUV werde weder

das Parkplatzproblem in der
Stadt lösen noch den Verkehr
aufhalten. Seidl will aber „die
Situation beobachten”.
L]nd wie sieht es die Wirt-
/ schaft? „Wir sagen nicht,
dass das genereil Blödsinn ist”,
schickt Innsbrucks Kammer-
Obmann Franz Jirka voraus.
„Wer ein solches Auto haben
will, wird sich auch allfälliger
Konsequenzen bewusst sein.”

RODELSPASS

AUF DER LÄNGSTEN

Betnebszeiten Gerksstembahn:
Mo - So 0830 — 130 Uhr &
Mo- Sa 19,45 — 21,18 Uhr

Es brauche aber eine offene,
ehrliche politische Diskussion,
„was man in der Stadt politisch
will”. Parkplätze in Innsbruck
würden ohnehin laufend weniger - und es entstehe der
Eindruck, dass Autos stillschweigend „verbannt” werden sallen. Klar sei auch: Wer
beruflich von einem größeren
Auto abhängig, ist, „darf nicht
zum Handkuss kommen"”.

| ARena

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