Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_02_7_Presse_OCR

- S.8

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_02_7_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Wohnbau in Tirol droht drastisch einzubrechen“, Seite 22

Wohnbau in Tirol droht
drastisch einzubrechen

Zahlen der Baudatenbank Exploreal zeigen: Heuer und 2025 knickt der
Wohnungs-Neubau massiv ein. „Es droht Verknappung“, warnt ein Experte.

Innsbruck - Immobilienexperten schlagen Alarm. Der
Wohnbau in Tirol wird im laufenden und im nächsten Jahr
einbrechen, warnt Alexander
Bosak, Mitbegründer der Baudatenbank Exploreal. In dieser
Datenbank sind praktisch alle
Neubauprojekte (Eigentum
und Miete) mit mindestens
fünf Wohneinheiten erfasst.
Diese Daten zeigen: Mit dem
Wohnungsbau geht es in Tirol
steil nach unten. Wurden 2022
noch rund 3800 neue Wohnungen fertig gestellt, waren
es im Vorjahr etwa 3200, schildert Bosak. Heuer sinken die
Fertigstellungen demnach
auf 2600 Wohnungen, nächstes Jahr geht es mit etwa 2500
fertig gestellten Wohnungen

, Die Neubauzahlen
zeigen, dass es ab
2026 zu einer extremen
Verknappung der Wohnungen kommt.“

Alexander Bosak
(Exploreal)

noch einmal weiter nach unten. So gering war die Neubauleistung seit mindestens zehn
Jahren nicht mehr.

In den nächsten beiden
Jahren kommen zwar in etwa so viele neue Haushalte
dazu, wie Wohnungen entstehen. Damit würden sich
neue Wohnungen und neue
Haushalte die Waage halten, aber nur am Papier. „Die
Neubauzahlen zeigen, dass

es ab 2026 zu einer extremen Verknappung der Wohnungen kommt“, sagt Bosak:
„Da wird die Luft schon sehr
dünn. Wenn man Angebot
und Nachfrage zusammenzählt, müsste dies wieder zu
steigenden Preisen führen.“
Diesbezüglich ist Tirol leidgeprüft, seit 15 Jahren sind
praktisch jedes Jahr die Immobilienpreise explodiert.
Mittlerweile zahlen Eigennutzer in Tirol laut Exploreal für ihre neue Wohnung einen Quadratmeterpreis von
durchschnittlich 7500 Euro
— wobei dieser Durchschnittswert mit Vorsicht zu genießen
ist, denn die Preise schwanken je nach Region sehr stark.
Doch alleine von 2022 auf

2023 stiegen die Wohnungspreise laut Exploreal um 10 %.

Teurer Grund, hohe Baukosten, Inflation, Zinsen. Dieser
Mix bremst den Neubau, sagt
Bosak: „Dadurch rentiert sich
der Bau nicht.“ Sinken die Zinsen, dürften die Wohnungsverkäufe wieder zunehmen.
Dabei werde aber zunächst das
bestehende Wohnungsangebot abgebaut, was in der Folge
die Knappheit zunächst weiter
verschärfe. „Viele Wohnbau-
Projekte sind auf die lange
Bank geschoben. Sie liegen fertig in den Schubladen, es fehlt
aber das Fertigstellungsdatum“, schildert Bosak: „Wenn
die Rahmenbedingungen sich
bessern, dann können sie wieder bauen.“ (mas)

Seite 8 von 41