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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_29_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Dornauer will Aussprache mit Kritikern“, Seite 4
L
Das war einmal bei Bablers Tirol-Tour. Am Samstag dürften Georg Donauer
Foro: SPO Tiraf
(r.) und Andreas Babler eher auf Distanz zueinander gehen.
Dornauer will
Aussprache
mit Kritikern
Rund um Tirols SPÖ-Chef Georg
Dornauer herrscht Alarmstufe Rot.
Im Parteivorstand und am Landespar-
teitag im April wird es spannend.
Von Peter Nindler
Innsbruck —- Bisher haben
viele Genossen in Tirol mit
der geballten Faust im Hosensack zugesehen, wenn
Parteichef Georg Dornauer wieder über das Ziel hinausschoss. Zugleich führt
der Landeshauptmannstellvertreter die Tiroler SPO mit
klaren Vorgaben. Er gibt die
Linie vor: in der Partei, im
SPOÖ-Regierungsteam und
im Landtagsklub. Doch jetzt
beginnt das System zu bröckeln, mit seiner Aussage
Tokx Anl grrg
Innsbruck ist nicht
Tirol. Scheinde-
batten und Populismus
sind fehl am Platz. Das
brauchen wir nicht.“
Eitsabeth Mayr/SPÖ
(Innsbrucker Stadträtin)
im Standard, mit ihm könne
man sogar darüber diskutieren, ob die Asylobergrenze für die kommenden Jahre nicht null sein sollte, hat
er parteiintern Entrüstung
ausgelöst.
Seit Samstaglaufen die Telefondrähte heiß. „Wer so einen
großen Schaden für die Sozialdemokratie verursacht, muss
die volle Verantwortung dafür
übernehmen”, betonen die
roten Jugendorganisationen
sowie die sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen
und fordern Konsequenzen.
Vor allem in Innsbruck for-
miert sich Widerstand. Dort
müssen die Genossen am
14. April schließlich eine Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl schlagen. Die Diskussion kommt zur Unzeit, eine
geforderte Vorverlegung der
Landesparteivorstandssitzung scheiterte jedoch nach
heftigen Debatten. Am 8. April
dürfte es jedenfalls heiß hergehen, beim außerordentlichen Landesparteitag am 20.
April ebenfalls.
Widerstand formiert sich
SPOÖ-Bürgermeisterkandidatin und Stadträtin Elisabeth
Mayr distanziert sich mit ihren Genossen deutlich und
organisatorisch vom Kurs
des Landesparteiobmanns.
„Innsbruck ist nicht Tirol.”
Dornauer müsse sich an den
Lebensrealitäten orientieren,
da habe er genügend zu tun,
meint sie. Als Beispiele nennt
Mayr leistbares Wohnen und
die Teuerung. „Scheindebatten und Populismus sind deshalb fehl am Platz.”
Am Samstag kommt Bundesparteivorsitzender Andreas Babler nach Innsbruck,
um die SPO beim Wahlkampfauftakt zu unterstützen. Gemeinsam mit Mayr,
aber ohne Dornauer ist eine
Pressekonferenz geplant. Das
sorgt für Spekulationen, zumal Dornauer Bablers Kurs
zuletzt mehrmals öffentlich
kritisiert hatte.
Der Tiroler SPÖ-Chef will indessen kalmieren. „Mir ist das
Anliegen unserer Vorfeldorganisationen enorm wichtig und
tik habe ich Verständnis”, sagt
Dornauer gegenüber der 7T.
Daher werde er in den nächsten Tagen zu einer Aussprache einladen, „um intern auch
meine Erfahrungen al Integrationsreferent der Landesregierung zu diskutieren”.
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