Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_27_Presse_OCR
- S.6
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Service Is our business
„Schutz für Frauen in Not“, Seite 20
Von Monika Schramm
Innsbruck —- Fünf Jahre hat es
gedauert, von der Idee und
dem ersten Antrag im Innsbrucker Stadtrat bis zum
Start der Bauarbeiten: Jetzt
wird am Domanigweg in Amras gebohrt, gehämmert, gestemmt. Wenn die Generalsanierung und der Umbau
im Herbst 2025 abgeschlossen sein werden, finden hier
diejenigen Platz und Hilfe,
die besonderen Schutz brauchen: Frauen und ihre Kinder, die sich in existenziellen
Notlagen befinden, Kinder
und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen.
„Die Frauen, die zu uns
kommen, sind von Wohnungslosigkeit bedroht oder
haben bereits keine Wohnung
‚ Die Frauen, die zu
uns kommen, sind
von Wohnungslosigkeit
bedroht oder haben
bereits keine mehr.“
Julia Schratz
(Geschäftsführerin „lilawohnt*)
mehr. Wir wollen ihnen dabei
helfen, langfristig wieder eigenständig zu wohnen“, sagt
Julia Schratz, die Geschäftsführerin von „lilawohnt“. Im
Domanigweg wird es sozialpädagogische Wohngemeinschaften geben. Dort finden
Frauen —- mit Kindern und
ohne — in Kleinwohnungen
ein Zuhause auf Zeit. Durchschnittlich sechs Monate le-
Startschuss für den Umbau im Domanigweg: Julia Schratz („lilawohnt“) und Franz Danler (116).
ben die Betroffenen in den
Einrichtungen des Vereins.
Neben den Kleinwohnungen
wird auch die „lilawohnt“-
Beratungsstelle in Amras
eingerichtet. „Pro Jahr kommen etwa 1000 Frauen zu
uns.“ Zusätzlich sind noch
Räume für die Verwaltung
geplant. 980 Quadratmeter
Fläche sind insgesamt für
„lilawohnt“ vorgesehen.
„Die meisten Kinder und
Jugendlichen, die zu uns
kommen, bleiben lange bei
uns - oft bis zur Volljährig-
4
A
keit“, sagt Reinhard Halder,
Jugendland-Geschäftsführer.
Die neuen Räume können der
Ort sein, an dem sie aufwachsen und an den sie sich gern
erinnern. In Pradl, der Reichenau und Arzl betreut die
Kinder- und Jugendhilfe derzeit rund 60 Kinder und Jugendliche ab dem Vorschulalter. Sie können nicht bei
ihren Familien leben, „weil
das Kindeswohl gefährdet ist.
Die Eltern können sich aus
ganz verschiedenen Gründen
nicht um ihre Kinder küm-
Forc: Schramm
mern“, sagt Halder. In den
letzten Jahren habe sich viel
getan, es sei schwer, geeignete Wohnungen für die Gruppen zu finden. „Dass nun ein
Standort geschaffen wird, in
dem gleich drei sozialpädagogische Wohngruppen Platz
finden, macht uns sehr froh.“
Insgesamt 24 Kinder und Jugendliche können dort untergebracht werden.
Bis es so weit ist, muss
noch viel gearbeitet werden:
Seit Jänner laufen die notwendigen Abbrucharbeiten.
Schutz für Frauen in Not
Der Verein „lilawohnt“ und das Jugendland bekommen neue Räume im Innsbrucker
Stadtteil Amras. Das Beratungs- und Betreuungszentrum soll im Herbst 2025 fertig sein.
Das Gebäude, das in den
1960er-Jahren errichtet wurde, bekommt ein zusätzliches
Stockwerk in Holzbauweise:
„Die Aufstockung und die
Sanierung werden in Passivhausqualität errichtet. Die
Heizung wird auf Fernwärme
umgestellt, am Dach wird eine Photovoltaik-Anlage installiert“, erklärt Franz Danler,
Geschäftsführer der Innsbrucker Immobiliengesellschaft
(1HG), beim symbolischen
Spatenstich. Die IIG setzt mit
der Stadt den Bau der Hilfseinrichtung um. Die Kosten
für das Gesamtprojekt betragen rund 9,3 Millionen Euro.
Es sei ein langer Prozess
gewesen bis zu diesem Tag,
sagt Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne). „Oft
sind wir zusammengeses-
‚ Die meisten Kinder
und Jugendlichen,
die zu uns kommen, bleiben lange bei uns - oft
bis zur Volljährigkeit.“
Reinhard Halder
(Geschäftsführer Jugendland)
sen und haben beraten, wie
die ehemaligen Lebenshilfe-
Räume am besten genutzt
werden können. Den Antrag,
„lilawohnt“ — damals noch
DOWAS für Frauen - in den
Domanigweg zu übersiedeln, hat im April 2019 Frauenstadträtin Elisabeth Mayr
(SPÖ) gestellt. „Ich freue
mich sehr, dass es nun endlich Realität wird.“
Seite 6 von 22