Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_17_Presse_OCR
- S.9
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Daten und KI sollen den Tourismus anschieben“, Seite 21
Daten und KI sollen den
Tourismus anschieben
Regierung und Österreich Werbung wollen bessere Datenqualität für den
Tourismus. ÖVP-Staatssekretäre beharren auf Online-Klarnamenpflicht.
Innsbruck — Urlauber hinterlassen riesige Datenberge
rund um ihre Reisen. Was tun
sie wann, wo und wie? Bislang
nützen die Hoteliers und Tourismusregionen davon aber
lediglich einen kleinen Bruchteil für ihre Geschäfte. Oft sind
Daten zwar da, aber nicht aufbereitet und daher nicht verwendbar. In Zukunft sollen jedoch genau diese Gästedaten
den heimischen Tourismus
weiter ankurbeln. Mit einer
touristischen Datenstrategie
und Projekten im Bereich der
Künstlichen Intelligenz (KI),
der virtuellen Realität und mit
neuartigen Datenanalysen
wollen die Bundesregierung
und die Österreich Werbung
den Betrieben und Regionen zu mehr Wertschöpfung,
weniger Staus und besserer
Planbarkeit verhelfen. Wie
das alles gehen sall, erklärten
die ÖVP-Staatssekretäre Florian Tursky (Digitalisierung)
und Susanne Kraus-Winkler
(Tourismus) zusammen mit
der Österreich Werbung am
Freitag in Innsbruck.
Für Tursky sind Daten „die
neue Währung und das neue
Gold im Tourismus”. Diese
würden künftig über die Wettbewerbsfähigkeit der Branche entscheiden. Fortschritte
ortete Tursky beim Digitalen
Aktionsplan, der vor einem
Jahr gestartet wurde. Im Tourismus wird hier u.a. daran
gearbeitet, die digitalen Kompetenzen der Beschäftigten
zu heben, die Datennutzung
in der Branche zu verbessern
oder auch die Infrastruktur zu
stärken. Ein Vorhaben ist das
digitale Gästeblatt, wodurch
+
Viele Urlauber wollen mit virtueller Realität Ihre Urlaubsorte besichtigen, noch bevor sie eine Reise buchen. Die
Österreich Werbung will den Regionen, Towristikern und Gästen heifen, Daten besser zu MÜtZEN. ros Sıa Andre-Kobyike
die Ankünfte dann nicht mehr
auf einem Papierzettel oder
einzeln online gemeldet, sondern umfassend digital erfasst
werden sollen. Realität werden könnte das laut Kraus-
Winkler ab März 2026. Alle
Bundesländer seien an Bord,
auch eine Machbarkeitsstudie wurde durchgeführt. Man
warte aber noch auf eine EU-
Verordnung, die es für die
Umsetzung brauche.
Ein wichtiges Ziel sei es, die
Datenlage im Tourismus zu
verbessern. Momentan lägen
80% der Daten nicht in Europa. Sie sollten in Österreich
verfügbar sein, wünschte sich
Tursky. Mit besser aufbereite-
ten Daten könnten sich u.a.
Prognosen für den Tourismus erstellen lassen. Diese
sollen bei der Planung helfen und dabei, das Gästeverhalten zu beeinflussen, dem
„Overtourism” zu begegnen
und die Besucherströme zu
lenken. Wie das geht? Unter anderem mit - anonymisierten — Handydaten. Dazu
läuft gerade ein Pilotprojekt
mit Mobilfunkdaten in fünf
Tourismus-Hotspots, darunter Mayrhofen. Mit den hier
gewonnenen Infos könnten
die Betriebe ihre Angebote
„nachfrageorientiert weiterentwickeln“, hieß es. Österreich sei beim Thema Touris-
musdaten aktuell viel weiter
als andere Länder in Europa,
betonte Kraus-Winkler. Die
Österreich Werbung arbeitet
u.a. bereits intensiv mit KI-
Werkzeugen und erweiterter
Realität.
Beharren auf Klamamenpflicht
Die beiden OÖVP-Staatssekretäre beharrten am Freitag
ungeachtet der Absage durch
den grünen Koalitionspartner
auf der Online-Klarmamenpflicht. Kraus-Winkler sah auf
EU-Ebene etwa mit Deutschland bereits Verbündete an
Bord. Tursky stellte auch einen nationalen Alleingang in
den Raum. (wer)
Seite 9 von 29