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Tiroler Tageszeitung

„Augen des Gesetzes seit Herbst viermal erblindet‘“, Seite 5

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Nach mehreren Anschlägen auf die Überwachungsanlage im Rapoldipark ermittelt die Innsbrucker Kripo.

Augen des Gesetzes seit
Herbst viermal erblindet

Das Überwachungssystem im Rapoldipark ist ein beliebtes Ziel von
Sachbeschädigungen. Die Kripo ermittelt, eine Spur führt nach links.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck —- Das Überwachungssystem im Innsbrucker Rapoldipark spielt
alle Stückeln. Die computergesteuerten, in alle Richtungen schwenkbaren Kameras
ermöglichen der Polizei bei
Bedarf tiefe Einblicke selbst
in den hintersten Busch.
Weiters bringen leistungsstarke Scheinwerfer auch in
der Nacht Licht ins Dunkel
der weitläufigen Parkanlage. Es sei denn, die sensiblen
Überwachungsgeräte werden
mutwillig außer Betrieb gesetzt. „Genau das ist in den
vergangenen Monaten mehrmals passiert”, sagt Christoph
Kirchmair, Leiter der Innsbrucker Kriminalpolizei: „Offenbar gibt es in Innsbruck
eine Gruppe von Leuten, die

ein Problem mit dem Kamerasystem haben.” Die Vandalenakte sind mittlerweile ein
Fall für die Kripo, eine heiße
Spur ist aber noch nicht auszumachen.

Die Anschlagsserie begann
vergleichsweise harmlos. „Im
Oktober oder November wurden die Kameras mit auffälligen Leuchtfarben besprüht”,
erinnert sich Kirchmair. Kein
großes Malheur, nach der
Reinigung der Linsen war das
Überwachungssystem wieder
betriebsbereit. Bei der nächsten Sachbeschädigung gingen die Täter bereits deutlich
brachialer vor. Diesmal wurden mehrere Kameras beschädigt. „Wie das gemacht
wurde, wissen wir nicht”, sagt
der Kripochef. „Die Kameras
hängen ja relativ hoch und
sind nicht so ohne Weiteres

erreichbar.” Beim dritten Anschlag einige Wochen später
ist die Methode hingegen bekannt: „Die Täter verwendeten Schneestangen, um die
Kameras zu beschädigen”,
sagt Kirchmair.

Zuletzt schlugen die Überwachungsgegner in der Nacht
zum 31. Jänner zu. Dabei
wurden sie von der Anlage
gefilmt: „Daher wissen wir,
dass acht vermummte Personen gegen 3.20 Uhr am Werk
waren”, schildert der Kripo-
Chef: „Der dabei angerichtete Sachschaden war beträchtlich.”

Die Nachforschungen blieben bisher ohne Ergebnis, sie
sind aber noch nicht abgeschlossen. „Wir ermitteln jedenfalls in alle Richtungen.”
Wohl auch in Richtung der
jungen linken Szene, die im-

mer wieder mit Anschlägen
auf Polizeieinrichtungen in
Verbindung gebracht wird.
So wurde die Polizeiinspektion Pradl wenige Tage vor der
„Grenzen töten”-Demo (am
3. Februar) mit Farbbeuteln
beworfen. Dabei handelt es
sich um jenes Wachzimmer,
von dem aus die Kameras im
Rapoldipark gesteuert werden. Außerdem wird in einschlägigen Internetforen die
Kamera-Überwachung kritisiert. Nach der Premiere der
„Grenzen töten“”-Demo, die
von der Innsbrucker Exekutive vor drei Jahren gewaltsam
aufgelöst wurde, ging ein Polizeiauto in Flammen auf. Die
Ursache: Brandstiftung. Bis
heute werten die Ermittler
den Anschlag als Racheakt für
die Demo-Auflösung, der Täter ist allerdings unbekannt.

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