Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_01_28_Presse_OCR
- S.14
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tirol.orf.at
Empathische Verbindung soll entstehen
Die Zeitpunkte können an Lichtmasten oder auf eigens errichteten
Pollern befestigt werden. „Berührt die Sonne die Zeitpunkte, zeigt sich
das flüchtige Nachleuchten eines ausgelöschten Lebens", erklärt
Stefan Amann von Proxi Design, der das Projekt entwickelt hat. „Die
Zeitpunkte sollen in erster Linie eine empathische Verbindung
zwischen den Menschen schaffen, denen damals und denen heute“, so
Amann.
Vorschläge kommen aus der Bevölkerung
Eine Besonderheit des Projekts „Zeitpunkte“ ist, dass neue
Erinnerungszeichen ausschließlich auf Antrag und Erstrecherche aus
der Zivilgesellschaft errichtet werden. Nach der privaten Recherche zur
Biographie des Opfers erfolgt ein Antrag an das Kulturamt. Eine
Fachgruppe überprüft die Einreichung und entscheidet über die
Anbringung. Die IKB übernimmt die Montage und Wartung, die
Herstellungskosten von 250 Euro werden von der Stadt Innsbruck
gemeinsam mit den einreichenden Personen getragen.
Erinnerung an ermordete Kaufleute
Die ersten zwölf Innsbrucker Zeitpunkte sind bereits an neun
verschiedenen Orten im gesamten Stadtgebiet montiert. Diese
wurden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.erinnern.at erstellt
und zur Gänze von der Stadt Innsbruck finanziert. Drei der ersten
Zeitpunkte, die zum Internationalen Gedenktag am 27. Jänner 2024
offiziell enthüllt wurden, befinden sich in der Defreggerstraße 12 und
sind Wolf Meier Turteltaub, Amalie Turteltaub und Gitta Scharf
gewidmet. Die Geschäftsleute hatten in Innsbruck einen
Gemischtwarenladen betrieben, 1942 wurden sie gemeinsam mit ihrer
zehnjährigen Enkelin Gitta nach Riga deportiert und ermordet.
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