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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

Erst am Samstag gab die Stadt bekannt, die alte Talstation kaufen und sanieren zu wollen. En Vevsptedren das die Junge Talstaflon schon öfter gehört hat.

„Kultur im Wartemodus“, Seite 14

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Kultur im Wartemodus

Thema schwindender Raum für Kultur in Innsbruck: Die Stadt beauftragt für 23.000 Euro
eine Raumstudie. Indes hofft die Junge Talstation auf eine Zukunft in der alten Talstation.

Von Barbara Unterthumer

Innsbruck - Planen oder nicht
planen? Das ist für den Verein
Junge Talstation nun schon
seit zwei Jahren die Frage. Ihre Heimat hatte sie verloren:
Veranstalten durfte die Junge
Talstation in der alten Talstation der Hungerburgbahn ab
2022 nämlich nicht mehr. Es
gebe Sicherheitsmängel, hieß
es damals. Die Struktur ist
seit 2005, also seit der Schließung der ehemaligen Talstation, zunehmend verfallen.
Dass die Stadt nun ganz offiziell ankündigte, das Gebäude
kaufen und sanieren zu wollen (die TT berichtete), freut
Thomas Krug von der Jungen
Talstation - gehört hat der
Geschäftsführer des Vereins
dieses Versprechen in den
letzten Monaten aber öfter. Er
wünscht sich nun endlich einen Zeithorizont, um planen
zu können. Denn Kauf und
Sanierung brauchen ihre Zeit,
sagt Krug. Vor 2025 ist wohl
nicht ans Veranstalten in der
Talstation zu denken.

Die alte Talstation wurde

zuletzt gerade in der Debatte um schwindende (Kultur-)
Räume in Innsbruck —- Stichwort: Sonnendeck - immer
wieder als Beispiel für den
Umgang der Stadt mit ihren
Kulturschaffenden genannt.
Zusagen? Ja. Beschlüsse?
Nein. Mit einer eigenen Herangehensweise zeigt nun die
scheidende Kulturstadträtin
Uschi Schwarzl (Grüne) in der
Diskussion um Kulturraum

Foba IKM/Dunig

‚ Als veranstaltender
Kulturverein brauchen wir einen Zeithorizont, um anständig
planen zu können.“

Thomas Krug
(GF Junge Talstation)

auf. Sie verweist einmal mehr
auf ihr Herzensprojekt, die
Kulturstrategie 2030 — die, hält
Schwarzl fest, „eben nicht,
wie öfters behauptet, in der
Schublade gelandet ist“.

Zur Ennnemng: 2021 wurde
ein Kul
zess für Innsbruck mit einem
aufwändigen Teilhabeschwerpunkt initiiert. An dessen Ende stand ein Strategiepapier,
das durch den Gemeinderat
gewunken wurde, von dem
sich etliche Kulturschaffende
allerdings enttäuscht zeigten.
Zu vage, zu wenig transparent
— nur zwei der Vorwürfe, die
zu hören waren.

„Derzeit laufen gleich mehrere Prozesse gleichzeitig im
Hintergrund“, erklärt nun
Schwarzl. Darunter auch eine Maßnahme, die sich um
die Schaffung von Raum für
Kultur kümmert. Schwarzls
Strategie: eine Raumstrategie.
Das Kulturamt beauftragte im
September eine Agentur aus
Wien mit der Bestandsaufnahme städtischer Kulturräume. „Auch um Potenziale aufzuzeigen, die wir in Innsbruck

Die Kulturstrategie
ist nicht, wie öfters
behauptet, in der Schublade gelandet. Prozesse

laufen im Hintergrund.“

Uschi Schwarzl
(Kulturstadträtin, Grüne)

noch haben“, fügt Isabelle
Brandauer hinzu, die als Kulturamtsleiterin in die Umsetzung involviert ist.

23.000 Euro lässt sich die
Stadt ihre Raumstudie kosten.
Von der Agentur, die laut Brandauer die notwendige Expertise in Sachen Raumforschung
und Stadtplanung mitbringt,
erhofft man sich den „Blick
von außen“. Bis im Sommer
2024 soll die Studie stehen.

Das Schaffen von Raum für
Kultur ist nur eine Maßnahme, die in der Kulturstrategie
festgeschrieben wurde — und
auch von den Kulturszenen
als dringendes Bedürfnis
mitgetragen wird. Derzeit erarbeitet das Kulturamt außerdem erstmals spezifische
Kriterien für die Vergabe von
Kultursubventionen, die 2024
beschlossen werden sollen.
Auch Fair Pay und Teuerungsausgleich sowie die Neugestaltung der Gedenkstätte
„Lager Reichenau“ stehen auf
der To-do-Liste.

Was die alte Talstation betrifft, will Krug derweil weiter
hoffen — auch über die anstehenden Gemeinderatswahlen
im Frühjahr hinaus. Kultur im
Wartemodus heißt für Krug,
die Diskussion mit „positiven
Inputs“ am Leben zu halten.
Am 15. Dezember veröffentlicht die Junge Talstation eine
neue Folge ihrer „Departure
Sessions“ — aus Ermangelung
einer analogen Heimat eben
im Digitalen. Für die Talstation singt die Tirolerin Nenda
samt Band Gilewicz.

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