Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_12_15_Presse_OCR
- S.28
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
tirol.orf.at
umgebauten Altkleidercontainer. Das beim Steirischen Herbst 2018 durchgeführte
Kunstprojekt erhitzte die Gemüter. Einige waren froh, den NS-Ballast schnell und
endgültig loszuwerden. Andere versuchten, den Künstler daran zu hindern, die
historischen Dokumente zu vernichten.
ORFEin japanischer Künstler hat in einer umstrittenen Aktion, NS-Relikte anonym
geschreddert.
Das Zerstören von unliebsamen Gegenständen allein funktioniere nicht ganz, erklärt
Hofinger, denn die Familiengeschichte würde dadurch ja nicht verschwinden. Der
Wunsch, die Dinge unsichtbar zu machen, sei natürlich nachvollziehbar. Doch für die
psychologische Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte sei das
eher ungeeignet.
Verkaufen ist streng verboten
Auf den Ausstellungskarten sind auch mögliche Preise der Objekte angegeben, die
am Schwarzmarkt erzielt werden könnten. Für das Bandenabzeichen in Silber wird
zum Beispiel ein Marktwert von 2.400 Euro angenommen. „Ältere Semester können
sich vielleicht noch erinnern, dass die Dinge früher bei uns offen auf Flohmärkten
gehandelt worden sind“, erzählt Hofinger. „Die sind inzwischen in die zweite
Schublade verschwunden, aber sie sind immer noch da. Je authentischer,
nationalsozialistischer und grauenhafter ein Objekt ist, umso mehr steigt der Preis.
Einige Exemplare können tatsächlich fünfstellige Gewinne erzielen“, sagt Hofinger.
Die Versuchung sei vorhanden, doch das stünde diametral zu dem, erst im
November verschärften Österreichischen Verbotsgesetz. „Das Handeln mit solchen
Objekten ist verboten, Punkt!“ bekräftigt der Historiker. Wer es trotzdem tue, der
riskiere saftige Strafen. Außerdem sei es unethisch.
Beste Option: Aufbewahren
Seite 28 von 37