Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_12_15_Presse_OCR
- S.27
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
tirol.orf.at
Die Ausstellung „Hitler entsorgen“ ist bis zum 3. Mai 2024 im Stadtarchiv Innsbruck
zu sehen.
Außergewöhnliche Objekte, die über individuelle Innsbrucker Familiengeschichten
Auskunft geben, seien allerdings immer willkommen und eine Bereicherung für die
zeithistorische Forschung. „Wenn es Geschichten zu den Objekten gibt, wenn die
Menschen uns erzählen, warum sie die Sachen nicht mehr haben wollen, dann wird
es interessant für uns“, erklärt Hofinger. In der Ausstellung wird zu jedem Objekt viel
Hintergrundinformation geboten.
Vernichten? Verkaufen? Aufbewahren?
Am Eingang der Schau erhält jeder Besucher eine Karte mit einer kurzen, fiktiven
Geschichte: „Sie erben zum Beispiel eine Schachtel mit Abzeichen und Medaillen
von Ihrem Großvater...“, beginnt der Text. Darunter könnte sich möglicherweise ein
„Bandenabzeichen“ in Silber in einem Etui befinden. Dazu folgt die Information, dass
unter dem Deckmantel „Bandenbekämpfung“ Massenmorde an der lokalen
Zivilbevölkerung in der NS-Zeit stattgefunden haben.
3fll
ORFBesucher der Ausstellung „Hitler entsorgen“ sind eingeladen, sich zu überlegen, was sie
mit NS-Relikten machen würden.
Besucherinnen der interaktiven Schau können nun verschiedene Optionen auf der
Karte anzukreuzen, erklärt der Historiker Niko Hofinger. „Lasse ich das NS-
Abzeichen meines Großvaters dort, wo es ist? Verkaufe ich es oder werfe ich es in
den Müll?“
Schreddern ist meist nicht genug
Der japanische Künstler Yoshinori Niwa hat in einer Aufsehen erregenden Aktion
angeboten, NS-Schriften und Bilder anonym zu vernichten. Dazu benützte er einen
Seite 27 von 37