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Jahr: 2023

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- S.20

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tirol.orf.at

Opposition weiter für Abberufung Tratters

Die Oppositionsparteien FPÖ, Liste Fritz, Grüne und NEOS haben am Montag erneut
gefordert, dass der ehemalige ÖVP-Landesrat Johannes Tratter nicht neuer
Geschäftsführer der gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Neue Heimat Tirol wird. Der
Landesrechnungshof warf Tratter vor, einen 18-wöchigen Urlaub zu Unrecht
konsumiert zu haben.

Online seit gestern, 14.46 Uhr
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Im Landtag diese Woche werde man einen entsprechenden
Dringlichkeitsantrag einbringen, so die Oppositonsparteien. Tratter war
nach seinem Ausscheiden aus der Landesregierung nach der
Landtagswahl im vergangenen Jahr als Beamter in den Landesdienst
zurückgekehrt. Dort konsumierte er dann sogleich einen 18-wöchigen
Erholungsurlaub, was die Opposition auf die Palme brachte. Zudem
fungierte er als ÖVP-Landtagsabgeordneter. Das Land argumentierte, dass
dieser Anspruch auf Urlaub zu Recht bestand und Tratter ebendiesen quasi
mitnehmen konnte, der Landesrechnungshof widersprach nun aber
offenbar.

Keine Urlaubsansprüche angesammelt

Die wesentliche Aussage: Nach Ansicht der Prüfer bestehe für Zeiten einer
Außerdienstdienststellung kein Anspruch auf Erholungsurlaub. Das heißt:
Während seiner Regierungstätigkeit hätte Tratter keine Urlaubsansprüche
als außer Dienst gestellter Landesbeamter ansammeln — und in weiterer
Folge mitnehmen und konsumieren — dürfen.

Durch diesen Bericht fühlte sich die Opposition, die den
Landesrechnungshof in der Causa eingeschaltet hatte, naturgemäß in ihrer
Haltung bestätigt. „Das Ergebnis zeigt deutlich, dass bei der ÖVP im
Zweifel immer für die eigenen Partei-Privilegien entschieden wird“, sagte
FPÖ-Landesparteiobmann und Klubobmann Markus Abwerzger. Die Causa
Tratter sei ein Schlag ins Gesicht — sowohl für Menschen in der
Privatwirtschaft, als auch im Landesdienst, so Abwerzger.

„Grausiges Sittenbild der ÖVP“

Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, sah ein „grausiges Sittenbild der
ÖVP*“. Die 18 Wochen Urlaub seien nicht rechtens gewesen und ein
solches Vorgehen sei aus rechtlicher Sicht schlicht denkunmöglich. Weiters
nahm Sint einmal mehr die Bestellung Tratters zum NHT-Geschäftsführer
ins Visier. Tratter sei nicht der beste Bewerber gewesen, was wiederum auf
einen schwarz-roten Postenschacher hinweise.

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