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Jahr: 2023

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Kurier

„Ex-Landesrat geistert weiter mit Affären durch Tagespolitik“, Seite 15

Ex-Landesrat geistert weiter
mit Affären durch Tagespolitik

Tirol. Opposition fordert Rauswurf von Johannes Tratter bei Neuer Heimat

VON CHRISTIAN WILLIM

Eigentlich ist Johannes Tratter (OVP) schon seit über
einem Jahr kein Mitglied der
Landesregierung mehr. Landeshauptmann Anton Mattle
(OVP) hatte für den langjährigen Spitzenpolitiker keinen
Platz mehr in seinem Team.
Und dennoch fällt sein Name
permanent in tagesaktuellen
Debatten um heikle Causen,
die noch aus der Regierung
Günther Platter herrühren.
Am Montag ging es aber
im Landhaus bei einer Pressekonferenz der gesamten
Opposition einmal mehr um
die Zeit nach dem Ausscheiden von Tratter aus der Regierung. Da wechselte der
61-Jährige formal zurück in
den Landesdienst, startete
dort aber gleich mit einem
18 Wochen langen Urlaub —
teils angespart in Sseinen
zehn Jahren als Landesrat.

Rechnungshofbericht

Dass das mit rechten Dingen
zugegangen ist, wollte die
Opposition von Anfang an
nicht glauben und initiierte
eine Sonderprüfung des Landesrechnungshofs. Dessen
Bericht wird diese Woche im
Landtag diskutiert.

„Der Landesrechnungshof ist in seiner Analyse eindeutig“, so FPO-Chef Markus
Abwerzger. So heißt es in
dem Bericht etwa, „dass für
die Zeiten einer Außerdienststellung keine Ansprüche auf
Erholungsurlaub bestehen“.

Dass Tratter mit Anfang
2024 die Position des technischen Geschäftsführers bei
der Neuen Heimat — auf Vorschlag des Landes und von
diesem an das gemeinnützige Wohnbauunternehmen
ausgeliehen — antritt, kommt
für die Spitzen der Oppositionsparteien nicht infrage.

„Das Land soll ein Zei-

Unter Anton Mattle wurde sein Ex-Regierungskollege Johannes Tratter als Landesrat aussortiert

Markus Abwerzger (FPÖ), Markus Sint (Liste Fritz), Gebi Mair
(Grüne) und Dominik Oberhofer (Neos) üben harsche Kritik

chen setzen und Tratter absetzen“, so Abwerzger. Ein
entsprechender Dringlichkeitsantrag von FPO, Liste
Fritz, Grünen und Neos wird
im Landtag eingebracht.
„Die Affäre rund um den
ehemaligen Landesrat ist ein

Sittenbild im System ÖVP“,

so Markus Sint (Liste Fritz).

Dominik Oberhofer fühlte
sich an „die Raupe Nimmer-

satt“ erinnert. Gebi Mair
(Grüne) sieht „ein Privilegienrittertum aufgedeckt,

das seines Gleich sucht“ und

ortet „die Wiederkehr des
schwarz-roten Proporzes“.

Etliche Kritikpunkte

Das Wirken des Ex-Landesrates wird aber auch an anderer
Stelle kritisch hinterfragt. So
etwa bei der Beinahe-Pleite
der Gemeinde Matrei in Osttirol nach jahrzehntelanger
OVP-Bürgermeisterschaft, die
heuer gerade noch verhindert
wurde. Oder bei der nun publik gewordenen Finanz-
Schieflage von Seefeld. Tratter war als Referent für die
Gemeindeaufsicht zuständig.
Und hatte als Hochbau-Landesrat einen MCI-Neubau für
maximal 135 Euro versprochen, der nun mit 250 Millionen Euro taxiert wird.

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