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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_8_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
Das so genannte Sonnendeck hinter der Uni: Geht es nach Bürgermeister lli, soll die Mauer nächstes Jahr wieder zum Sitzen dien.
„Willi plant Sonnendeck ohne Gitter, Geld ist Knackpunkt“, Seite 5
Foto: Rita Falk
Willi plant Sonnendeck ohne
Gitter, Geld ist Knackpunkt
Geht es nach dem Innsbrucker Bürgermeister, dann ist Sitzen auf der
Ufermauer 2024 wieder möglich. Die Opposition hält nichts davon.
Von Catharina Oblasser
Innsbruck —- Auf der Mauer
sitzen, den Inn betrachten
und einfach chillen — das war
bis zum heurigen Frühling
am „Sonnendeck“ auf der
Franz-Gschnitzer-Promenade hinter der Uni sehr beliebt. Dann musste die Mauer
wegen eines Vandalismus-
Schadens gesperrt werden,
die Sitzmöglichkeiten waren
weg, die Empörung riesig.
Nach vielen Diskussionen
präsentiert der Innsbrucker
Bürgermeister Georg Willi einen Plan, der das Sitzen
auf der Mauer wieder möglich machen soll: „Die Fläche
vor der Ufermauer wird an
der gesamten Innpromenade eingetieft“, erklärt er. „Das
führt dazu, dass die Mauer
die vorgeschriebene Höhe von einem
Meter bekommt,
und das ist Schutz
genug.“ Ein zusätzliches Gitter sei dann
überflüssig. Zusätzlich soll der Park
hinter der Uni neu
gestaltet werden.
Das alles ist nicht
ganz billig. Die Gesamtkosten
beziffert der Bürgermeister
mit 600.000 bis 800.000 Euro,
die reine Eintiefung würde
immer noch ein Drittel davon ausmachen. Schon jetzt
muss die Stadt an der Innpromenade mitzahlen: Die neue
Ufermauer samt Nebenarbeiten schlägt mit 430.000 Euro
zu Buche, davon übernimmt
die Stadt einen Anteil von etwa 130.000 Euro. Das Thema
www.tt.com
soll im Dezember im
Gemeinderat behandelt werden.
Zum besseren Verständnis: Die Metallzäune, die an Abschnitten der Mauer
montiert sind, werden bleiben. An diesen Stellen ist nämlich das Land für die
Absturzsicherung zuständig
und nicht die Stadt.
Die anderen Fraktionen lassen erwartungsgemäß kein
gutes Haar am Bürgermeister und seinen Plänen. „Seit
Monaten behauptet Bürgermeister Willi, dass im Bereich
des so genannten Sonnendecks ein Geländer rechtlich
alternativlos sei“, so die ÖVP.
„Nun stellt sich heraus, dass
ein Zaun an einigen Stellen
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gar nicht notwendig ist.“ Die
Liste „Gerechtes Innsbruck“
bezweifelt, dass Willis Vorschläge umsetzbar sind. Die
SPÖ findet, der Bürgermeister
hätte früher handeln müssen.
„Dass nun endlich reagiert
wird, ist vor allem dem Druck
der Studierenden zu verdanken“, sagt Stadträtin Elli Mayr.
Die Liste „Für Innsbruck“
hat für Willis Planungen
nichts übrig. „Ergebnisse
werden wohl erst nach den
Wahlen vorliegen und sollen
über den grünen Bauchfleck
hinwegtäuschen“, meint Obmann Lucas Krackl. Für die
NEOS ist Willis Plan „nicht
durchdacht“. Gemeinderätin Julia Seidl kündigt an, auf
Ursachenforschung zu gehen
und herauszufinden „wer das
verbockt hat“.