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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Eine Brücke für die Seegrube“, Seite 12+13

Eine Brücke für die Seegrube

Die Nordkettenbahnen sind in
den Winterbetrieb gestartet.
Vorher wurden die Liftanlagen

auf Herz und Nieren überprüft.

Für ein neues Bergeseil wurde

extra eine Brücke hochgezogen.

Von Brigitte Warenski

Innsbruck —- Kälte gehört
zu ihrem Job. Die Arbeiter machen sich auf einer Holzbrücke daran,
das Bergeseil zu reparieren. Dafür wird die so
genannte Spleißbrücke
auf der Seegrube mit einem Telekran hochgezogen. „Am Bergeseil auf
das Hafelekar hängt die
Bergekabine, die man im
Bedarfsfall braucht, um
Menschen aus einer Kabine zu evakuieren. Das
Seil war beschädigt und
wurde getauscht. Nun
muss das neue Seil gespleißt, also die einzelnen Stränge miteinander verflochten werden“,
erzählt der technische
Bereichsleiter der Nordkettenbahnen, Matthias
Tanzer.

Dass Seilbahnen und
Lifte weltweit das Ssicherste Verkehrsmittel sind, verdanken sie
den regelmäßigen Kontrollen und Überprüfungen auch durch externe
Sachverständige. Bei den
Nordkettenbahnen finden zweimal im Jahr Revisionsarbeiten statt, an
denen der Betrieb ruht.
„22 Revisionstage im Jahr
sind eine recht sportliche
Herausforderung, besonders wenn es schneit oder
regnet“, sagt Tanzer. In
den letzten Tagen vor
der Eröffnung am Freitag meinte es der Wettergott gut mit den Nordkettlern — das Tal liegt im
Nebel, die Berge zeigen
sich von ihrer schöns-

>K1

Seite 4 von 8

ten Seite. Zeit, das Panorama zu bewundern,
bleibt beim dichten Revisionsprogramm nicht.
Größte Aufmerksamkeit
wird den Seilen gewidmet. Sektion I und II der
Pendelbahn hängen an
einem fixen 64 Millimeter starken Tragseil. Darunter sind das dünnere
Zugseil bzw. Gegenseil.
„Die Drähte der Seile
werden laufend kontrolliert, um Drahtbrüche
auszuschließen. Das geschieht mit Sichtkontrollen und mit regelmäßigen magnetinduktiven
Prüfungen, weil man ja
nicht in das Innere der
Seile reinschauen kann.“
Zweimal pro Woche werden auch die Stützen gecheckt und die Lager der
Rollen geschmiert.

Auch auf dem Hafelekar wartet Arbeit - doch
wie kommt man hin,
wenn die Bahn nicht
fährt, weil die Spleißbrücke im Weg ist? Betriebsleiter Michael Huber liefert die Antwort. Über
eine Stunde ist er teilweise im tiefen Schnee hinaufgestapft, um die Lage des Gewichts für die
richtige Seilspannung zu
überprüfen. „Da bleibt
einem nichts anderes
übrig, weil eine Webcam
haben wir ja nicht“, antwortet er nach der mittäglichen sportlichen
Tour. Mit Blick aufs Kar
drängt sich auch die Frage auf, warum es denn
zwei Gästekabinen auf
die Seegrube und nur
eine aufs Kar gibt. Im