Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_11_25_Presse_OCR

- S.6

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023_11_25_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Willi gibt WWF ‚Beton‘: Innsbruck grüner als beklagt‘“, Seite 23

Willi gibt WWF „Beton“:
Innsbruck grüner als beklagt

Stadt-interne Daten-Analyse zeichnet anderes Bild bei Bodenversiegelung:
keine Flächen im Ausmaß von 157 Fußballfeldern binnen zehn Jahren verbaut.

Von Monika Schramm

Innsbruck - Rund drei Monate ist es her, da stellte der
„World Wide Fund for Nature“ (WWF) einen Bericht
über die Bodenversiegelung
in Österreichs größeren Städten vor. Innsbruck schnitt
dabei gar nicht gut ab: Rund
112 Hektar Boden — das entspricht einer Fläche von rund
157 Fußballfeldern - wurden
demnach zwischen 2012 und
2022 in Innsbruck versiegelt.
Der Anteil der Flächen, die mit
Asphalt, Beton und Co. zugedeckt sind, stieg in dieser Zeit
um 12,5 Prozent, so die Berechnungen des WWF.

In der Stadt sorgten die
Zahlen für Kopfzerbrechen.
Die könne man sich nicht erklären, sagte Bürgermeister
Georg Willi (Grüne) damals
gegenüber der Tiroler Tageszeitung — und ließ die Daten vom städtischen Referat
„Geografisches Informationssystem“ (GIS) auswerten. Was
schnell auffiel: „Es gab einen
Riesensprung nach oben zwischen 2014 und 2015. Allein
85 Prozent der Gesamtzunahme entfallen auf dieses Jahr“,
sagte Willi, als gestern das
Ergebnis vorgestellt wurde.
Der Großteil der vermeintlich neu versiegelten Flächen
lag in Hötting. „Dort haben
vor allem Betriebsflächen
und Gebäudeflächen stark
zugenommen“, sagte Gernot
Schwendinger-Rottmar vom
Referat GIS. Aber nicht, weil

Wiesen, Felder und Weiden rund um den Innsbrucker Flughafen wurden vom Bundesamt neu als Betriebsflächen

definiert, auch wenn nicht mehr versiegelt wurde.

plötzlich asphaltiert und gebaut worden wäre, sondern
weil im Bundesamt für Eichund Vermessungswesen Flächen neu definiert wurden.
Zum _ Beispiel am
Innsbrucker Flughafen (der
zur Katastralgemeinde Hötting zählt): Alle Grünflächen,
die vorher als Wiesen, Äcker
und Weiden galten, wurden
zu Betriebsflächen geändert.
Von den 157 Fußballfeldern,
die insgesamt vermeintlich
versiegelt wurden, wären das
allein schon rund 70. „Es hat

’ ‚ Es hat sich praktisch nichts verändert. Es fand nur
eine Neudefinition der
Grünflächen statt.“

Gernot Schwendinger-Rottmar
(Referat GIS)

sich praktisch nichts verändert. Es fand nur eine Neudefinition der umliegenden
Grünflächen in Betriebsflächen statt“, erklärte
Schwendinger-Rottmar.
Auch rund um den Bahn-

Seite 6 von 11

Foto: Danke! Leti

hof Hötting und auf der
Hungerburg fanden sich Beispiele, wie es zu dem außergewöhnlichen Anstieg gekommen war. Das Fazit: In
den vergangenen zehn Jahren sind in Innsbruck sehr
wohl neue Flächen versiegelt worden — aber bei Weitem nicht so viele, wie es in
der WWF-Studie hieß. „Und
vermutlich sind auch die Daten in den anderen Städten
durch die Änderungen betroffen“, meinte der Innsbrucker Stadtchef.