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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Zwei Städte sin größte Nutznießer, Seite 4

Die GemNova-Pleite hat vielen die Schuhe ausgezogen. Die schulische
Tagesbetreuung musste rasch auf neue Füße gestellt werden.

Foro: Böhm

Zwei Städte
sind größte
Nutznießer

432 von 610 KIB-Beschäftigten
haben sich Innsbruck und Kufstein
geschnappt. Schulpädagogische
Assistenz bald zur Bildungsdirektion?

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck —- Es war eine Notgeburt, dass die „KIB“ — die
Kinder Bildung gem. GesmbH
— am 1. September ihre operative Tätigkeit aufnahm. Angedockt an die Tirol Kinder
und Jugend GmbH, sollte die
neue Tochtergesellschaft des
Landes als primäres Ziel die
Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Personalangebots zur Unterstützung der
schulischen Betreuung in den
Gemeinden sichern. Das war
nach der Pleite der GemNova-
Dienstleistungs GmbH sowie
der Bildungspool GmbH nötig geworden. Es galt, deren
Pool an FreizeitpädagogInnen, Schulassistenz und administrative Assistenz weitgehend zu übernehmen und
auszubauen. Viele Gemeinden hatten und haben Organisation und Besetzung der
schulischen Tagesbetreuung
ausgelagert.

Fast drei Monate danach
hat sich die KIB-Lage konsolidiert, wie es auf TT-Nachfrage
aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Eva Pawlata
(SP) heißt. In Summe beschäftigt die KIB aktuell 610 Personen. Die Interims-Geschäftsführung werde mit 1. Jänner
beendet — die Hearings seien
abgeschlossen, bestätigt Pawlata. Sechs Vollzeitäquivalent-
Stellen seien noch unbesetzt.

‚ ‚ Es gibt den Wunsch
der Gemeinden

und Städte, die schulpä-

dagogische Assistenz bei

den Bildungsdirektionen

anzudocken.“

Büro Landesrätin
Eva Pawlata (SP)

Über 50 Gemeinden —- von
Flirsch bis Niederndorf - greifen auf den KIB-Personalpool
zu. Die großen Nutznießer
konzentrieren sich auf lediglich zwei Gemeinden: die
Landeshauptstadt Innsbruck
und die Stadt Kufstein. Beide greifen auf fast 71 Prozent
des KIB-Pools zu. Verrechnet

Seite 4 von 11

wird per Stundensatz. Im Fall
Innsbruck sind das 371 Personen, bei Kufstein immerhin
noch 61. Städte, die eigentlich von ihrer Größe her das
Verwaltungs-Potenzial hätten, dies auch selbst zu bewerkstelligen, möchte man
meinen. Das sieht man auch
in Pawlatas Büro so: „Grundsätzlich wären diese Städte
auch in der Lage, das selbst zu
machen. Sie haben unser Angebot aber gerne angenommen.“ Und das Land stehe
auch weiter dahinter.

„ Im Zuge des

wird man viele Dinge
regional überdenken
müssen.“

Kart-Josef Schubert
(Gemeindeverbandspräsident)

Innsbrucks Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr (SP) gibt
zu bedenken, dass die organisatorische und personelle
Neuaufstellung des Schulbetreuungs-Bereichs „viel Vorlaufzeit braucht“. Und eine
breite politische Rückendeckung. Diese gebe es derzeit
in Innsbruck nicht. Vielleicht
nach der Wahl 2024.

Der neue Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef
Schubert gibt zu bedenken,
dass mit Umsetzung des
Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung ohnedies das
System der Personalbereitstellung auf neue Füße gestellt und regional angepasste
Lösungen diskutiert werden
müssten. Der Gemeindeverband selbst werde keine eigene Gesellschaft mehr gründen.

Gemeinden und Städte hätten im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen überhaupt dazu gedrängt, das
schulpädagogische Assistenzpersonal bei den Ländern, respektive den Bildungsdirektionen, anzudocken, heißt
es aus Pawlatas Büro. Es sei
festgehalten worden, dass die
Länder ab 2025 darüber neu
verhandeln könnten.