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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Italien bat um Olympia in Igls‘“, Seite 26

3 Fragen an

/ E Z
Markus Prock
Rodelpräsidem, ÖOC-Präsidem

„Werden alle Hebel
in Bewegung setzen“
Olympia-Medaillengewinner Markus Prock (60) hat
konkrete Vorstellungen für
Olympia 2026 in Igls.

Bald sollen in Sachen

Olympia 2026 die Wür-

fel fallen. Wenn Cortina
bauen sollte, wäre das auch
gut — dort hat man genug
Rodel-Tradition. Aber wenn
nicht, dann setzen wir alle
Hebel in Bewegung, dass wir
zum Zug kommen.

Igis gilt als Favorit. Ge-
2 genüber St. Moritz und

La Plagne (siehe rechts)
haben wir die besseren Karten. Die Bahn wäre für die
nächsten 25 Jahre bereit.

Wie sieht es mit den

Kosten aus? Wir müss-

ten die Bahn ohnehin
um 27 Millionen Euro sanieren. Aber mit Olympia
wäre mehr möglich. Auch
das würde Energie sparen.
Die Kosten wären 55 Mio.
Euro, die Differenz der Kosten ist Verhandlungssache.
Mit IOC-Mitglied Karl Stoss
und Generalsekretär Peter
Mennel haben wir beim Ö0C
aber zwei Leute, die Einfluss
haben.

Das Interview führte
AHorian Madi

Potz Mal

Italien bat um
Olympia in Igls

Die leidige Debatte um den Neubau eines Eiskanals
für Winter-Olympia 2026 hat längst Igls erreicht.
Kommende Woche sollen Weichen gestellt werden.

Von Florian Madi

Innsbruck — Bei der 140. Session des Internationalen
Olympischen Komitees am
kommenden Wochenende in
Mumbai (IND) soll das Eiskanal-Projekt des Italienischen Olympischen Komitees
in Cortina endgültig zu Grabe
getragen werden. Und damit
rückt Innsbruck-Igis als Ausweichstätte für Olympia 2026
in den Fokus: Insider-Informationen zufolge erging bereits das offizielle Ersuchen
Italiens an das Österreichische Olympische Komitee,
die Eisbewerbe nördlich des
Brenners durchzuführen. Finanzierbarkeit und Nachhaltigkeit würden Alternativen
erforderlich machen. Welche
Fragen sich stellen:

Warum verzichtet Italien
auf den Eiskanal? 125 Millionen Euro würde eine Neuerrichtung der bereits abgerissenen Kunsteisbahn in
Cortina kosten, die bereits
bei den Toni-Sailer-Spielen
1956 olympisch war. Geld,
das man nicht hat.

Wie steht das Internationale Olympische Komitee
einem möglichen Ortswechsel gegenüber? Wohlwollend
— das IOC wies mehrmals
auf die fehlende Sinnhaftigkeit eines Eiskanals inmitten
des Unesco-Weltnaturerbes

Dolomiten hin. Schon bei
den Winterspielen in Pyeongchang (2018) wäre man gerne
auf die bestehende Olympia-
Bahn in Nagano (JPN) ausgewichen — damals scheiterte
das aber am Veto des Gastgebers.

Was würde organisatorisch
auf Tirol zukommen? Die
Bahn-Sanierung für 27,4 Mio.
Euro steht an (Drittel-Finanzierung durch Stadt/Land/
Bund). Für Olympia wären
neben temporär zu errichtenden Adaptionen 55 Mio.
Euro in die Hand genommen worden (Überdachung,
Leistungszentrum, vereister
Start). Der Differenzbetrag
soll vom I10C kommen.

Was würde sportlich in Igls
stattfinden? Die Medaillenvergabe in Bob (4), Skeleton
(3) und Rodeln (5) wäre für
das veranstaltungsaffine Organisationskomitee in Igls
problemlos zu stemmen.

Auf wie viele Zuschauer
darf man sich einstellen?
Bob- oder Rodel-Weltcups
in Igls erweisen sich selten
als Fan-Magnet, Olympia ist
aber eine andere Hausnummer. Nimmt man die publikumsträchtige Wok-WM mit
Entertainer Stefan Raab zur
Hand, könnten bis zu 10.000
Zuschauer pro Tag das Gelände frequentieren —- etwa bei
Top-Bewerben,

Wie steht die Tiroler Poli-

tik zu Olympia in Igls? Mehrmals kam von Landeshauptmann Anton Mattle, seinem
Stellvertreter Georg Domauer
und Innsbrucks Bürgermeister ein klares Bekenntnis. Die
Opposition indes spricht von
einem drohenden Millionengrab.
Wie steht die Bevölkerung
zu olympischen Eiskanal-Bewerben? Das Olympia-Votum
von 2017 bezog sich auf eine
mögliche Durchführung der
gesamten Winterspiele, 53,35
Prozent der Bevölkerung sagten damals Nein. Vonnöten
wäre ein weiteres Plebiszit
für „Olympia light” in Igls allerdings nicht.

Warum 1gls? Aufgrund der
räumlichen Nähe, der Nachhaltigkeit und der erfolgreichen Sportler gilt Tirol als
Favorit. Die Alternativen?
St. Moritz scheint aufgrund
fehlender Schweizer Sportler,
der Verkehrssituation und
der Natureisanlage (erst nach
Weihnachten befahrbar)
schwer vorstellbar. La Plagne
(FRA) würde das Konzept
kurzer Wege sprengen, hat
keine Eiskanal-Sportler und
Weltcups (Nachhaltigkeit)
und Frankreich außerdem
schon Sommerspiele 2024.

Lesen Sie zu diesem Thema den
Leitartikel auf Seite 2

Nicht nur Rodelpräsident Markıs Prock weiß: Ein Umbau der Igjer Bahn ist|

unausweichlich, mit Olympia 2026 hätte man mehr Spielraum.

Zuschlag: Am 24. Juni 2019
mit 47:34 Stimmen gegen
Stockhoim-Äre durch.

Skepsis: Die für Olympla in Betracht gezogene Pista olimpica
Eugenio Manti ist seit 2008
stillgelegt - und soßte wiederbelebt werden. Dach seit die
Turiner Olympia-Bathn Cesana
Pariod im Jahr 2011 nach fünf

Fonoc Pal|

Jahren Bestand geschlossen
wurde, zweifelte man an der

Dazu passt, dass sich bis April
2023 noch keine Baufema zur

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