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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_09_20_Presse_OCR

- S.15

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tirol.orf.at

erklärte der Landesgeschäftsführer. Anzengruber habe jederzeit die Möglichkeit, das
Prüfergebnis erneut einzusehen, so Kolland.

Begleitschreiben zieht Vermittlerrolle in Zweifel

Anzengruber hatte rund 1.100 Stück dieser Karten, mit denen diverse
Vergünstigungen für Freizeitaktivitäten in Tirol angeboten werden, an
Pflegebedienstete, Feuerwehrmitglieder, und Mitglieder anderer
Blaulichtorganisationen verteilt. Er betonte, dass er nur als Vermittler tätig geworden
sei und die Karten weder der Stadt noch ihm persönlich geschenkt worden waren. In
einem Begleitschreiben an einen Teil der Beschenkten wurde der Vizebürgermeister
jedoch folgendermaßen zitiert, was die Vermittlerrolle in Zweifel ziehe: „Gerne
schenke ich euch eine Karte, mit der die vielen verschiedenen sportlichen,
kulinarischen, touristischen und kulturellen Abenteuer noch bis Ende des Jahres
erlebbar sind.“

Der Geschäftsführer der „Erlebnis-Card“ habe ihm die Karten zur Verfügung gestellt,
so der ÖVP-Politiker — mehr dazu in Bonus-Karten verteilt: Juristisches
Nachspiel

Andere Innsbrucker Gemeinderatsfraktionen übten indes scharfe Kritik am ÖVP-
Vizebürgermeister und verlangten Aufklärung. Grünen-Bürgermeister Georg Willi
leitete eine Prüfung des Vorganges durch die Rechtsabteilung der Stadt hinsichtlich
der Einhaltung von Compliance-Regeln in die Wege.

Auch offener Brief sorgte für Unruhe

Ob die Beziehung Anzengruber-ÖVP die Gemeinderatswahl im kommenden Frühjahr
überdauern wird, ist indes mehr als fraglich. Denn das Verhältnis des Stadt-Vizes zur
Landes- wie Stadt-ÖVP gilt derzeit auch abseits der Verteilaktion als angespannt.
Der Grund: Der Vizebürgermeister hatte zuletzt in einem publik gewordenen

„Offenen Brief“ an Landesparteiobmann Landeshauptmann Anton Mattle diesem
ausgerichtet, Bürgermeisterkandidat bei der Gemeinderatswahl im kommenden
Frühjahr und damit Herausforderer von Willi werden zu wollen. Außerdem drängte er
auf eine Mitgliederbefragung, um diese Frage zu klären. Die schwarzen Granden und
die Liste „Für Innsbruck“, mit der man an einer „bürgerlichen Plattform“ bastelt,
wollen offensichtlich jemand anderen ins Rennen schicken.

Kolportiert, aber bis dato nicht bestätigt, wurde immer wieder Staatssekretär Florian
Tursky. Die Landes-ÖVP reagierte jedenfalls sehr verärgert über Anzengrubers
Vorgehen, schließlich traf sich dieser Tage zuvor mit Mattle zu einem persönlichen
Gespräch. Man sah die Inhalte einer vertraulich geführten Unterredung veröffentlicht.

red, tirol.ORF.at/Agenturen

Link: ÖVP: Karten keine unmittelbare Spende - tirol.ORF.at

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