Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_23_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„ÄArger über Anzengrubers Alleingang“, Seite 21
Innsbrucks Vizebürgermetster Hannes Anzengruber hat in der ÖVP den Ruf
Iın Betr
eines Einzelgängers.
Ärger über
Anzengrubers
Alleingang
Der ÖVP-Wirtschaftsbund hat
Hannes Anzengruber - vergeblich —
zu Deeskalation geraten. Solidaritäts-
bekundungen bleiben bislang aus.
Von Denise Daum
Innsbruck — Mit seinem offenen Brief sorgt Innsbrucks
ÖVP-Vizebürgermeister
Hannes Anzengruber für
Stirnrunzeln in seiner Partei. Wie berichtet, stellte der
Wirtschaftsbündler den Führungsanspruch in der Stadtpartei und erklärte, als Bürgermeister kandidieren zur
wollen. Dies war eine Reaktion auf die immer konkreter
Hintergrund
werdenden Pläne der Stadtpartei, mit Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky
als Spitzen- und Bürgermeisterkandidat in die Gemeinderatswahl 2024 gehen zu
wollen. Tursky genießt auch
das Wohlwollen von „Für
Innsbruck”-Chefin Christine Oppitz-Plörer, mit der die
ÖVP gemeinsame Sache machen wilL
Anzengruber, dessen politische Ambitionen kein Geheimnis sind, fühlte sich wohl
zunehmend in die Enge ge-
Angriff statt Deeskalation. Mit
dem Wirtschaftsbund (WB)
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war diese Vorgehensweise
nicht abgestimmt. Ganz im
Gegenteil. Dem Vernehmen
nach hat man Anzengruber
mehrfach geraten, auf seine
Kritiker — die er parteiintern
zweifellos hat —- zuzugehen,
und ihm erklärt, dass eine Lösung nur im Einvernehmen
gefunden werden kann.
Auffällig ist auch, dass
weder WB-Landesobmann
Franz Hörl noch der Innsbrucker Bezirksobmann Mario
Gerber ausgerückt sind, um
sich hinter Anzengruber zu
stellen. Hörl hält es für „kontraproduktiv, wenn Parteiinternes über die Öffentlichkeit
gespielt wird”. Auch die Landespartei zeigt sich über den
offenen Brief verärgert und
spricht von „keinem guten
Stil”. Bislang zeigte sich kein
ÖVP-Funktionär solidarisch
mit dem Innsbrucker Vizebürgermeister. Auch der von
ihm geforderten Mitgliederbefragung kann man nichts
abgewinnen. Aufgrund der
bündischen Strukturen hat
Basisdemokratie keine Tradition bei den Schwarzen.
Seit Tagen auf Tauchstation ist indes Christoph Appler,
der als Stadtparteiobmann
am unmittelbarsten von dem
Konflikt betroffen ist.