Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_13_Presse_OCR
- S.11
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Kronenzeitung
einer 12-stündigen Sit-
zung des Innsbrucker
Gemeinderates dabei ist
und die Mutter, die im Plenarsaal aus einer Flasche alkoholfreies Bier trinkt: Die
„Baby-Bier-Affäre“ im April dieses Jahres schlug
Wellen bis weit über die
Landesgrenzen hinaus.
Frau Gemeinderätin, was
ist der wahre Grund, warum
ihr Kleinkind bei fast jeder
Sitzung, die sich ja oft über
den ganzen Tag erstreckt, dabei ist?
Stillenden Müttern bleibt
oftmals keine Wahl. Doch
während mein Baby nah bei
mir im Tragetuch schläft,
kann ich die Diskussionen
verfolgen, Redebeiträge
halten und Inhaltliches diskutieren. Für uns Frauen
mit _ Betreuungspflichten
würde ein unterstützendes
Umfeld erheblich dazu beitragen, dass wir diese
Mehrfachbelastung besser
bewältigen können. Familienpolitisch sehe ich auch
außerhalb vom Innsbrucker
Gemeinderat noch erheblichen Verbesserungsbedarf.
Aufgabe der Politik wäre es,
nicht Müttern das Leben
unnötig zu _ erschweren,
sondern sie zu unterstützen, die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf zu erleichtern. In dieser Hinsicht sehe ich weiterhin
Aufholbedarf in der Ausgestaltung eines familienfreundlichen Umfeldes —
und zwar in allen Berufen.
„Es war Anti-Mütter-,
keine Baby-Bier-Affäre“
Kritiker warfen Ihnen vor,
eine Show inszeniert zu haben, um Ihren Bekanntheitsgrad im Vorfeld der kommenden Wahl zu erhöhen.
Ein Ergebnis der ganzen Aufregung ist, dass der Gemeinderat das Stadtrecht ändert
und es jetzt eine Karenzregelung für Innsbrucker Politiker und -innen gibt. Sehen
Sie das als Ihren Verdienst?
Es war keine Show, die
ich inszeniert habe — sondern eine von GR Helmut
Buchacher und GR Irene
Heisz losgetretene und von
Ein Stillkind, das bei
„‚Ich lasse mich davon nicht unterkriegen!“‘“, Seite 20+21
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„Ich lasse mich
davon nicht
unterkriegen!“
Was blieb vonder „Baby-Bier-Affäre“ im
Innsbrucker Gemeinderat? Die „Krone“
sprach mit Grün-GR Janine Bex.
Mütter mit Stillkindern kamen aus Solidarität zur Sitzung
GR Gerald Depaoli auf die
Spitze getriebene Anti-
Mütter-Affäre — ausgetragen auf dem Rücken einer
Mutter mit Kind. Bei meinem ersten Sohn habe ich ja
genauso gehandelt. Damals
gab es zwar auch unangenehme Sprüche und vorwurfsvolle Blicke, aber
nicht in dieser Intensität
und vor allem nicht öffentlich ausgetragen. Auch höre
ich von vielen Frauen, dass
sie leider ähnliche Erfahrungen machen müssen.
Anstatt über verbesserte
Rahmenbedingungen zu
diskutieren, wird ihnen Inszenierung und Einnahme
der Opferrolle vorgeworfen. Die Erfahrung im Gemeinderat wünsche ich keiner Mutter, dennoch lasse
ich mich davon nicht unterkriegen und möchte Ver-
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besserungen erzielen und
Barrieren abbauen. Ich sehe
es somit als grünen Verdienst an, dass diese Verbesserung im Falle von Geburt, Adoption und Pflege
erfolgreich auf den Weg gebracht wurde.
Ergebnis: Karenzregelung
für Gemeinderüte
Hätte Sie zuhause bleiben
können bzw. wollen, wenn es
die Karenzregelung schon
früher £ogebon hätte?
Ich hätte mir auf jeden
Fall die Option angesehen
und in Rücksprache mit
meiner Familie und den
Innsbrucker Grünen eine
Entscheidung getroffen.
Ein Grund für die Aufregung war, dass Sie aus einer
Bierflasche getrunken und
gleichzeitig Ihr Baby im Arm
gehalten haben. Was in der