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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_07_3_Presse_OCR
- S.6
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Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Baustellen der SPÖ und ÖVP“, Seite 16
3.7.2023
Foto: Christor Birbaumer
Foto: DanielLiebl
LH Mattle hält an Gemeindeverbandspräsident
Was für die Roten Innsbruck ist, ist für
Schwarz die GemNova und die Tiwag
uletzt war_es ja die
z Bundes-SPO, die für
Schlagzeilen sorgte,
die zwar zum Schmunzeln
verführten, aber alles andere als lustig waren. Da haben sich dann wohl einige
in der Innsbrucker SPO gedacht: „Da wollen wir nicht
nachstehen. Was die bundespolitische Spitze kann,
können wir längst“ — nämlich streiten bis zur Eskalation. Dazu muss erwähnt
werden, dass die SPO Innsbruck realpolitisch in der
Bedeutungslosigkeit versunken ist. Beim schlechtesten Wahlergebnis aller
Zeiten, beim Urnengang
2018, kamen die Genossinnen und Genossen gerade
noch auf eine zweistellige
Zustimmung (10,3%), stellen nur mehr vier Gemeinderäte. Anstatt Zusammenhalt und Arbeitseifer
zu zeigen, fliegen die Fetzen. Die Quittung wird womöglich ein einstelliges Ergebnis bei der Wahl im
Frühjahr nächsten Jahres
sein und damit die nächste
historische Pleite. Wie lange SPÖ-Chef Georg Dornauer da noch zusieht?
Ernst Schöpf (li.) noch fest. Die Roten in
Innsbruck (o.) indes sind schwerst zerstritten.
CLAUS MEINERT
Tiroler Politik
Inoffiziell
Von Pleiten, Pech und
Pannen kann derzeit auch
die Tiroler Volkspartei ein
Lied singen. Anstatt den
einen oder anderen Klotz am
Bein los zu werden, kommen
immer neue dazu. Zuletzt
war es der — mittlerweile geschasste — Technikvorstand
der Zillertalbahn, der mit
einem zu Unrecht geführten
Doktortitel und einer kopierten Dissertation für Aufmerksamkeit sorgte. Und
somit zwar kurz von der
Großbaustelle „GemNova“
ablenkte, aber eben nur
kurz. Denn ob ein bis zu diesem Zeitpunkt namentlich
eher Unbekannter einen
Doktortitel zu Unrecht führt
oder nicht, juckt wohl die
Masse der Tiroler relativ we-
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nig. Für mehr Stirnfalten
sorgen da schon die verschuldete GemNova und
die hohen Gas- und Strompreise. Bei letzteren „heizt“
vor allem die AK Tirol der
Tiwag richtig ein und klagt
diese wie berichtet. Dem
Vernehmen nach sollte
sich auch die Tigas bald
warm anziehen, denn angeblich will die AK auch
hier rechtliche Schritte wegen der hohen Preissteigerungen einleiten.
Was die Tiwag betrifft,
werden die kritischen Stimmen zum Vorstandsvorsitzenden Erich Entstrasser
mehr. Interessanterweise
zuletzt auch aus höchsten
OVP-Kreisen. Entstrasser
mache seinen Job als Manager zwar gut, ihm fehle
aber jegliches Gespür für
die Sorgen der Menschen
im Land, heißt es unter anderem. Nach außen hin relativ ruhig bleibt in dieser
Sache bis dato LH Anton
Mattle. Innerlich soll er ob
dieses Themas aber ziemlich „energiegeladen“ sein.
Dabei wäre die Sache leicht
zu lösen: Das Land als
Eigentümer der Tiwag bzw.
der Aufsichtsrat gibt dem
Management klar die Richtung vor. Statt mit Zu- und
Verkäufen fette Dividenden für das Land Tirol zu
lukrieren und diese dann
für andere „Baustellen“ zur
Sanierung zu verwenden,
sollte man den mit Tiroler
Wasserkraft produzierten
Strom so günstig wie möglich an Kunden und andere
Versorger weitergeben.