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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

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Da sind sich Lisa und Wemer, Walter, Eva und Markus (von oben nach unten) alle einig. Doch es gibt Pläne für eine Neugestaltung.

„‚Der Marktplatz ist hässlich und tot‘“, Seite 12

icht wirklich zum Verweilen ein.

„Der Marktplatz ist
hässlich und tot“

Mehr Grün und mehr Bäume wünschen sich viele Innsbrucker rund um
den Marktplatz. Die Ideen der Architekten-Studie befürworten einige.

Von Melina 0. Mitternöckler

Innsbruck - Die Sonne
brennt auf den Asphalt. Pensionist und Student Walter
(66) schlendert mit dem Einkaufssackerl über den Marktplatz. Zwar geht er gern in der
Markthalle einkaufen, sagt
er, mit dem Platz davor hat
er aber ein Problem: „Er ist
hässlich und tot.“

Vielen Innsbruckern geht
es gleich. Deshalb wurden
Architekturbüros damit beauftragt, die Möglichkeiten
für eine mögliche Neugestaltung auszuloten. Wie berichtet, wurden am Montag die
Vorschläge präsentiert. Das
„Marktviertel“ — das ganze
Areal von Marktplatz bis Uni
— soll attraktiver werden.

Walter fände eine Plattform
über dem Inn gut, vergleichbar mit jenen, die es auf manchem Berg gibt. Etwas in die
Richtung denkt die Studie an:
Die neue „Marktbrücke“ soll
eine Plattform zum Verweilen und eventuell Platz für ein
Cafe€ bieten. „Abgesehen von
einer billigen Holzbrücke sehe ich keine Legitimation für
den Bau einer neuen Brücke“,
kommentiert ein TT-Leser

online. Lehrer Werner fände
eine neue Brücke für seine
junge Familie praktisch: „Wir
hätten kürzere Wege zum Beispiel zwischen dem Marktplatz und dem Spielplatz auf
der anderen Uferseite.“
Wichtig sind Werner Grünfächen. „Bod ijegelung
ist ein großes Thema und der
ganze Marktplatz ist versiegelı“, klagı er. Daran würde
sich laut den aktuellen Plänen aber wohl wenig ändern.

Bodenversiege-
Thema und der ganze
Marktplatz ist
versiegelt.“

Werner
(Lehrer, 39)

Angedacht ist hingegen ein
direkter Zugang zum Inn in
Form von hinabführenden
Sitzstufen. „Ich würde gerne
mehr Zeit am Inn verbringen
können“, sagt Sozialpädagogin Viola. Nötig wäre dafür
ein Einschnitt in den Marktplatz, da das Flussbett wegen
Hochwassergefahr nicht verengt werden darf.

Lehrerin Lisa fände „über-

dachte Grünflächen am kühlen Inn“ toll. Dann wäre die
Gegend gerade für Familien
bei Hitze einladender. Für
ihren Mann Werner wäre ein
Brunnen nicht schlecht. Freisitze und mehr Bäume könnte es laut den Architekten auf
einer künftig autofreien Uferpromenade geben.

Das Fahrverbot würde aber
nicht nur Autos, sondern
auch Fahrräder betreffen.
Die stark befahrene Radachse soll nach Süden abrücken.
Als „ein bisschen unnötig“
empfindet das Studentin Eva
(23). Hildegard (88) würde
sich freuen: Weniger Radfahrer in Innsbruck sind ihr
ein Anliegen - sie fürchte um
ihr Leben, sagt sie. Mit dem
„Marktviertel“, wie es aktuell
ist, hat die Pensionistin kein
Problem. Für die Studenten
würde eine Neugestaltung
aber durchaus Sinn machen,
meint sie.

Jugendbetreuer Markus
(30) schätzt den Marktplatz
als „zentralen Punkt, an dem
sich immer Leute treffen“.
Er denkt mobile Konstruktionen als mögliche Lösung
für das Grünflächenproblem
an. Promenaden wie in Graz

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fände er für Innsbruck toll.
Im Westen des Marktviertels
könnte ein „urbaner Naturraum“ auf Flussniveau mit
einem Steinweg und Sitzund Liegeflächen entstehen.
Vielleicht wäre das etwas für
Markus. Studentin Eva sitzt
lieber in Bars und wünscht
sich mehr davon in Ufernähe:
„Wie in Wien an der Donau“,
schwärmt sie. Billige Studentenwohnungen, wie angedacht, sind ihr ein Anliegen.

„ Ich würde gerne
mehr Zeit am Inn
verbringen können.
Einen direkten Zugang
würde ich viel nutzen.“
Viola

(Sozialpädagogin, 26)

Die NEOS fordern die rasche Verwirklichung der
Neugestaltung. Gerechtes
Innsbruck findet, es brauche
kein „Mega-Millionen-Projekt“, sondern Maßnahmen

die Teuerung. Die Liste
Fritz zweifelt mit Blick auf die
Wahlen an der Entschlossenheit zur Umsetzung, pocht
aber darauf, endlich Nägel
mit Köpfen zu machen.

Fr Fa