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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_06_18_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Horuck drohen massive Kürzungen“, Seite 10/11
19.6.2023
Horuck drohen massive Kürzungen
Secondhandware im Horuck
ist stark nachgefragt, dennoch
drohen dem sozialökonomischen
Betrieb massive Kürzungen.
Von Brigitte Warenski
Innsbruck - Melina Kryhl
ist junge Mutter und
stöbert im Innsbrucker
Horuck nach gebrauchtem Spielzeug. „Ich finde
eseinfach gut, den Dingen
eine zweite Chance zu geben, weil Spielzeug oder
Kinderkleidung oft nach
wenigen Monaten weggeworfen wird. Zudem kann
ich mit Secondhandware
auch Geld sparen.” Hilde
Eller hat das Horuck erst
vor Kurzem für sich entdeckt. „Ich habe einen Ersatzteller für ein altes Service gefunden, den es im
ben wir aber auch viele,
die einfach sparen wollen. Und es gibt eine dritte
Zielgruppe: Secondhand
und Vintage und der damit verbundene nachhaltige Lebensstil sind
inzwischen ‚hip‘ geworden“, so Wolf-Kuntner.
Dieses Phänomen beobachten auch Horuck-Mitarbeiter Erwin Aschenwald und Stefan Sattler:
„Re-Use ist zu einer Philosophie geworden. Viele
treffen bewusst beim
Einkauf die Entscheidung zur Müllvermeidung. Dazu kommt die
Freude, ein Secondhand-
Schnäppchen erstanden
zu haben. Es kommen
ganze Studenten-Wohngemeinschaften und kaufen sich gemeinsam ein
tolles gebrauchtes Sofa“,
erzählt Aschenwald.
Trotz der Kundennachfrage drohen dem
gemeinnützigen sozial-
Geschäft nicht mehr gibt.
Ich werde nun sicher öfter
kommen, denn es macht
mir Spaß, nach Raritäten
zu suchen und gleichzeitig kostenbewusst einzukaufen.“
Die Zahl der Kunden,
die im Horuck nach gebrauchten Möbeln, Kleidung, Haushaltswaren,
Büchern und vielem
mehr suchen, ist laut Geschäftsführerin Martina
Wolf-Kuntner „massiv
gestiegen“. Es kommen
Menschen, die von der
aktuellen Teuerung betroffen sind und sich trotz
Erwerbstätigkeit das Leben nicht mehr leisten
können. „Neben denen,
die sparen müssen, ha-
hen Betrieb,
der 34 Menschen Transitarbeitsplätze bietet,
2024 massive Kürzungen. „Das Arbeitsmarktservice (AMS) bekommt
vom Bund weniger Geld
und kann daher nur weniger Fördergelder weitergeben. Damit können
wir weniger Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit geben, bei uns für
bis zu einem Jahr einen
Job zu haben.“ Gibt es
von den anderen Fördergebern — Land Tirol und
Stadt Innsbruck — keine
Mittelerhöhung, „sind
einschneidende Maßnahmen notwendig“. Nun
muss Wolf-Kuntner auf
Land und Stadt hoffen,
derzeit finden mit beiden
Gespräche statt.
(
Hilde Eller (oben) sucht im Horuck nach Raritäten und will gleichzeitig kostenbewusst einkaufen. Laut Bereichsleitern (keifie Transitarbeitskräfte) Stefan Sattler (unten) und
Erwin Aschenwald ziehen Secondhandartikel auch jene Kunden an, die zur Müllvermeidung beitragen wollen.
Fotos: Warenshi
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