Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_20_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Auch Land dreht TikTok den Saft ab“, Seite 4
TikTok: Videos, Li
,‚ LIvVves
& Musik
Die TikTok-App ist auf Endgeräten des Landes bereits verboten.
Foto: imago
Auch Land
dreht TikTok
den Saft ab
Beliebte Social-Media-Plattform
ist bereits per Anordnung auf rund
1700 Diensthandys verboten. Auch
Stadt Innsbruck untersagt Nutzung.
} Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck —- Bei den Jungen
ist sie ein Dauerbrenner.
Influencer nutzen sie. Ein
Kurzfilmchen hier, eines da.
Kaum ein Handy im jugendlichen Privatgebrauch kommt
inzwischen ohne sie aus, die
chinesische Social-Media-
Plattform TikTok.
Viral gehen aber nicht nur
Videoinhalte, auch die Bedenken von staatlichen Behörden, Politik und Organisationen ob der Risiken
nehmen exponenziell zu. Es
geht um Datensicherheit, die
Erstellung von Bewegungsprofilen, Manipulation und
letztlich auch um die Gefahr
des Ausspionierens durch
ausländische Behörden.
Vergangene Woche hat der
Bund die Verwendung von
TikTok auf Diensthandys im
Bereich der öffentlichen Verwaltung deshalb untersagt.
Ländern und Gemeinden
wurde das ebenfalls dringend
ans Herz gelegt. Die Länder
Vorarlberg, Niederösterreich,
Wien und Oberösterreich haben die Empfehlung schon
beherzigt. Einige Städte haben ein Nachziehen bereits
angekündigt.
‚ , Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
betreibt den TikTok-
Kanal des Landes auch
weiterhin — mit speziell
konfigurierten Geräten.“
Land Tirol
(Abteilung Öffentlichkeitsarbeit)
Im Amt der Tiroler Landesregierung ist das TikTok-Verbot bereits wirksam. „Eine
entsprechende Anordnung
der Landesamtsdirektion
erging letzte Woche an alle
Dienststellen“, heißt es auf
TT-Anfrage. Sowohl die Nutzung der Videoplattform via
App auf Diensthandys als
auch via Browser auf Handys
oder PC/Laptop/Tablet sei
untersagt worden. Umfasst
davon seien alle Dienststellen des Landes, also auch die
Bezirkshauptmannschaften.
Grundsätzlich betroffen sei-
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en rund 1700 Diensthandys.
Am landeseigenen TikTok-
Kanal hält man aber fest. Dort
würden schließlich junge Zielgruppen u. a. mit Infos zu Kinder- und Jugendanwaltschaft
versorgt, heißt es. Betrieben
wird dieser von der Abteilung
Öffentlichkeitsarbeit. Dafür
würden aber „speziell konfigurierte Handys“ verwendet,
die nicht im Landesnetz hängen, „um potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren“.
‚ ‚ Städtische Dienst-
handys werden
mit einer modernen
Management-Lösung
verwaltet.“
Stadt Innsbruck
(Bürgermeisterbüro)
Landesunternehmen wie
bspw. die Tiwag, Hypo etc.
seien hingegen für ihr operatives Geschäft „eigenverantwortlich“. Sofern dort aber
auch IT-Sicherheitsbedenken bestehen, geht das Land
„davon aus, dass sich die erwähnten Unternehmen an
der Regelung des Bundes orientieren“.
Im Innsbrucker Stadtmagistrat gibt es zwar noch kein
ausgesprochenes, aber eine
Art De-facto-Verbot. So ist
laut Auskunft aus dem Bürgermeisterbüro das Herunterladen der App prinzipiell
möglich. Jedoch müsse der
Zugang zu sozialen Medien
erst über die IT-Abteilung des
Magistrats freigeschaltet werden. Und dies werde sehr restriktiv gehandhabt. Generell
würden städtische Diensthandys über eine „moderne
Management-Lösung“ verwaltet. Über einen „Daten-
Container“ solle durch Isolierung ein Datenaustausch
zwischen dienstlich genutzten Apps und anderen Apps
unterbunden werden. Die
Stadt betreibt mehrere Social-Media-Kanäle. TikTok sei
„als möglicher zusätzlicher
Kanal zwar in Betracht gezogen worden, derweil liegen
sämtliche Initiativen - auch
im Lichte der aktuellen Diskussion - aber auf Eis“.