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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_14_Presse_OCR
- S.6
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Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Was künftig gespielt wird“, Seite 14
Was künftig gespielt wird
„Pionierarbeit“ in wirtschaftlich angespannten Zeiten: Irene Girkinger, designierte Intendantin des Tiroler
Landestheaters, und ihr vielköpfiges Leitungsteam präsentierten ihre Vorhaben für die Saison 2023/24.
Innsbruck - Einiges war schon
vorab bekannt. Dass das Tiroler Landestheater (TLT) internationaler und ästhetisch
wie inhaltlich zeitgenössischer
werden soll, hat die designierte Intendantin Irene Girkinger
schon vor gut einem Jahr angekündigt. Über anderes wurde zuletzt spekuliert. Inzwischen herrscht in vielen Fragen
Klarheit. Die wohl wichtigste jedenfalls ist beantwortet:
Was wird in Zukunft gespielt?
Schon die Wahl des Präsentationsortes des Spielplans für
die Saison 2023/24 ermöglichte erste Schlüsse: Die Geschichte des Innsbrucker Cafe
Schindler ist Gegenstand von
Meriel Schindlers gleichnamigem Bestseller. Er erzählt ein
nur zu gern verdrängtes Kapitel jüdischen (Über-)Lebens in
Tirol, das nun am Landestheater dramatisiert wird. Bereits
an den Vereinigten Bühnen
Bozen, die Girkinger bis zum
Sommer leitet, hat die künftige Intendantin erfolgreiche
Schwerpunkte auf die auch
dokumentarische Bearbeitung
zeitgeschichtlicher Stoffe gelegt. „Caf& Schindler“ wird im
April 2024 im Großen Haus uraufgeführt. Die international
gefragte Regisseurin Jessica
Glause wird die Inszenierung
verantworten. Für die Bühnenmusik wurde Eva Jantschitsch,
als „Gustav“ seit mehr als einem Jahrzehnt eine Säule des
österreichischen Seelen-Pops,
engagiert.
Auch mit Franui hat Girkinger schon in Bozen zusammengearbeitet. In ihrer
ersten Spielzeit diesseits des
Brenners nimmt sich die Musicbanda Otto Grünmandls
an: „Als Wappenadler bin
ich eine Schildkröte“ wird
das Stück heißen, Alexander
Kratzer inszeniert, Katharina
Cibulka entwirft — erstmals
fürs TLT - das Bühnenbild,
Premiere ist am 13. Jänner.
Eröffnet wird die Spielzeit
mit einer Klangspuren-Kooperation und einem klingenden
Namen: Birgit Minichmayr
widmet sich in „Sing Me Not a
-}
Katharina Duda ist Co-Direktorin
der Sparte Musiktheater. Sonnger
Ballad“ in den Kammerspielen
den Songs von Bertolt Brecht
und Kurt Weill. Im Großen
Haus startet die Saison mit
„Die Liebe zu den drei Orangen“. Sergej Prokofjews komische Oper war zuletzt 1996 in
Innsbruck zu sehen. Damals
sorgte die alle Grenzen des
Bühnenraums sprengende Inszenierung für Aufsehen - und
mitunter hitzige Debatten. Mit
der Neuinszenierung stellt sich
das neue Operndirektorinnen-
Duo Jasmina HadZiahmetovic
(Regie) und Katharina Duda
E
Elisabeth Schack leitet mit Bettina
Bruinier die Schauspielschiene. soanger
(Dramaturgie) dem Tiroler Publikum vor.
Unter besonderer Beobachtung dürfte auch das Debüt
der neuen Tanzchefs stehen,
schließlich folgen Marcel Leemann und Stefan Späti auf Publikumsliebling Enrique Gasa
Valga. Ihre erste Produktion,
Leemanns Tanzstück „Die vier
Jahreszeiten“ - nach Max Richters Vivaldi-Rekomposition —,
läuft ab 7. Oktober. Die Kombination von barocker und
zeitgenössischer Musik wird
auch in „The Fairy Queen“,
der ersten spartenübergreifenden Produktion der Saison,
weiterverfolgt. Komponist Albrecht Ziepert orientiert sich an
Henry Purcells gleichnamiger
„Sommernachtstraum“-Oper.
Auch „Sommernachtstraum“-
Schöpfer William Shakespeare
wird 2023/24 in Innsbruck gespielt: „Was ihr wollt“ eröffnet
am 6. Oktober den Schauspielreigen in den Kammerspielen.
Im Großen Haus steht ab 28.
Oktober Roland Schi 1
Neuem und viel Schönem“ auf,
sagte Markus Lutz, kaufmännischer Direktor des Landestheaters, gestern. Wie alle Kulturbetriebe blickt auch das TLT
auf pandemiebedingt schwierige Jahre zurück. Die wirtschaftliche Lage sei auch wegen der generell gestiegenen
Kosten angespannt, erklärte er.
Gespräche mit Stadt und Land
über höhere Zuschüsse laufen.
Inklusive Ticketerlösen hat das
desth aktuell ein Ge-
pfennigs „Die Odyssee“ auf
dem Programm — in Szene gesetzt von Bettina Bruinier, die
künftig mit Elisabeth Schack
die Schauspielsparte des Landestheaters leiten wird. Mit
dem Dienstantritt der neuen
Führung wird das Landestheater übrigens vom Drei- zum
Vierspartenhaus. Das Kinder- und Jugendangebot steht
künftig auf eigenen Beinen.
Verantwortet wird die „Junges
Theater“-Sparte von Laura Nöbauer und Uschi Oberleiter.
Irene Girkingers erste Spielzeit warte „zweifellos mit viel
samtbudget von 28 Mio. Euro
im Jahr. Die Auslastung lag in
der Spielzeit 2021/22 bei rund
81 Prozent. In der laufenden
Saison seien bis zu 87 Prozent
möglich, so Lutz.
Innsbrucks Bürgermeister
Georg Willi (Grüne) will Irene
Girkinger zunächst nicht an
Zahlen messen. „Auslastungist
nicht alles“, unterstrich er gestern: „Girkinger und ihr Team
leisten Pionierarbeit“. (jole)
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auf Seite 16 und im Leitartikel auf
Seite 2
Vom Cafe Schindler bis zum Sunset Boulevard: Die Spielzeit 2023/24 des Tiroler Landestheaters
34 Premieren hat Intendantin
Irene Girkinger in Ihrer ersten
Spielzeit am Tiroler Landestheater
angesetzt - darunter elf Uraufführungen (UA) und acht Österreichische Erstaufführungen (ÖEA).
Zwei Produktionen werden aus der
Saison 2022/23 übernommen.
Das Musical „Sunset Boulevard“
bringt Girkinger von den Vereinigten Bühnen Bozen mit an ihre
neue Wirkungsstätte.
Spartenübergreifend
The Fairy Queen (UA) nach Henry
Purcell, Großes Haus. Premiere:
10. Februar 2024.
Stabat Mater & Les Noces
(ÖEA), Großes Haus. Premiere: 9.
März 2024.
Sonne (UA), Kammerspiele.
Premiere: 3. Mai 2024.
Frau Luna, Operette von Paul
Lincke, Großes Haus. Premiere:
15. Juni 2024.
Musiktheater
Sing Me Not a Ballad - Auf den
Spuren von Brecht & Weill (UA),
Kammerspiele. Premiere: 16.
September 2023.
Die Liebe zu den drei Orangen
von Sergej S. Prokofjew, Großes
Haus. Premiere: 23. September
2023.
La Boheme von Giacomo Puccini,
Großes Haus. Premiere: 18.
Oktober 2023.
Sunset Boulevard von Andrew
Lioyd Webber, Großes Haus. Premiere: 16. Dezember 2023.
Des Simplicius Simplicissimus
Jugend von Karl Amadeus Hartmann, Kammerspiele. Premiere:
10. März 2024.
kommt mit
Birgit Minichmayr
„Sing Me Not a Ballad“ ans TLT.
Le Nozze di Figaro von Wolfgang
Amadeus Mozart, Großes Haus.
Premiere: 27. April 2024.
Peter Pan - The Dark Side (ÖEA)
von Wolfgang Mitterer, Großes
Haus. Premiere: 27. April 2024.
Schauspiel
Was ihr wollt von William Shakespeare, Kammerspiele. Premiere:
6. Oktober 2023.
Creation (Pictures for Dorian)
(ÖEA), Performance von Gob
Squad, Kammerspiele. Premiere:
Odyssee (ÖEA) von Roland
Schimmelpfennig nach Homer,
Großes Haus. Premiere: 28.
Oktober 2023.
Die Bergbahn nach Ödön von
Horväth, K2. Premiere: 24. November 2023.
Schiller Balladen Rave, Großes
Haus. Premiere: 25. November
2023.
Als Wappenadler bin ich eine
Schildkröte (UA) nach Otto Grünmandl, Großes Haus. Premiere:
13. Jänner 2024.
Freiheit im Krähwinkel von
Johann Nestroy, Kammerspiele.
Premiere: 20. Jänner 2024.
Cafe Schindier (UA) nach Meriel
Schindler, Großes Haus. 6. April
2024.
Amore Tricolore (UA), eine
musikalische Reise durch Italien,
Kammerspiele. Premiere: 13. April
2024.
Meine geniale Freundin (ÖEA),
nach dem Roman von Elena Ferrante, K2. Premiere: 4. Mai 2024.
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Herkunft (ÖEA) nach dem Roman
von SaSa Stani&ic, Kammerspiele.
Premiere: 18. Mai 2024.
Gi3F (Gott ist drei Frauen)
von Miru Miroslava Svolikova,
Kammerspiele. Premiere: 8. Juni
2024.
Tanz
Die vier Jahreszeiten (UA),
Tanzstück von Marcel Leemann,
Großes Haus. Premiere: 7. Oktober 2023.
Safe Ground (UA), Tanzstück von
Marcel Leemann, Kammerspiele.
Premiere: 9. Dezember 2023.
All too well (UA), Tanzstück von
Alleyne Dance, Kammerspiele.
Premiere: 26. April 2024.
Junges Theater
Klangspiel: Im Wind, Kammerspiele. Premiere: 29. September
2023.
Die Fremde (UA) von Christoph
W. Bauer, Mobil. Premiere: 20.
Oktober 2023.
Das Neinhorn nach dem Bilderbuch von Marc-Uwe Kling,
Kammerspiele. Premiere: 19,
November 2023.
Rotz und Wasser (UA), Stückentwicklung, K2. Premiere: 25.
Februar 2024.
Wenn Schnecken hausen (Wiederaufnahme), Stückentwicklung,
K2. Premiere: 6. April 2024.
und alles (ÖEA) von Gwendoline
Soublin, K2. Premiere: 9. Juni
2024.
Klangspiel: Im Wasser (Wiederaufnahme), K2. Premiere: 28.
Juni 2024.