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Jahr: 2023

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6020 Stadtmagazin

„Über den Stillstand“, Seite 3
12.4.2023

Editorial

Über den Stillstand

@ Michael Steinlechner

it der letzten Gemeinderatssitzung ist es nun endgültig
amtlich: Die Innsbrucker
Stadtreglerung Ist am Ende!
„Jeder gegen jeden und alle
gegen Willi“ lautet das politische Motto, und das plötzliche „Nein“ zum neuen Bozner Platz ist hierfür nur ein weiteres, wenn
auch deutliches Sinnbild. Unsere Stadtregierung
ist nicht mehr handlungsfähig. Die großen Leidtragenden? Wir Innsbrucker:innen! Während sich
die Regierenden auf nichts einigen wollen, was
der jeweils anderen Partei oder gar dem in Ungnade gefallenen Bürgermeister nützen könnte,
steht die Stadt seit Monaten, vielleicht schon selt
Jahren still, Und so nebenbei verbrennt noch ganz
schön viel von unserem sauer verdienten Geld.
Es scheint, als wäre die Innsbrucker Politik zum
Selbstzweck verkommen. Es geht nur noch um
die eigene Profilierung, das eigene Vorankommen
und allzu oft auch um das eigene Gehalt. Unser
Bürgermeister verdient rund 15.000 Euro brutto
pro Monat, seine beiden Stellvertreter rund 12.000
Euro, die amtsführenden Stadträte fast 11.000
Euro. 14-mal pro Jahr, summieren sich diese fünf
Gehälter In einer Wahlperiode (sechs Jahre) auf
immerhin fast sieben Millionen Euro Gesamtkosten. Eine Zahl, die nicht unbedingt zu hoch sein
muss, für die man sich aber jedenfalls ordentliche
Arbeit und vor allem Ergebnisse erwarten darf. Die
sieben Millionen zahlen wir Innsbrucker:innen derzeit allerdings fürs Streiten, Verhindern und Aussitzen.

Das liebe Geld dürfte auch das Problem sein,
warum niemand Neuwahlen vom Zaun bricht. Zu
groß die Angst, dass nach der nächsten Wahl das

(Es reicht /4{3H)

eigene M 9 tgehalt futsch ist. Zu Recht:
Denn bei Neuwahlen hätte derzeit kaum eine Partei bahnbrechende Veränderungen zu bieten: Die
Grünen sind Inzwischen gespalten, Bürgermelster Wili schwer angeschlagen. Die Schwarzen
ringen um Einigung und suchen händeringend
nach einem gemeinsamen Kandidaten, der die
Wahl gewinnen könnte. Und das obwohl Johannes Anzengruber von der ÖVP als auch Christine
Oppitz-Plörer von Für Innsbruck glauben, dass
der richtige Kandidat schon längst gefunden
wurde — nämlich in Form ihrer eigenen Person.

Wenn nicht bald jemand eine zündende Idee
hat, passiert Ne hlen also einfach Folgendes: Es gibt wieder eine Stichwahl zwischen WIUI
und Oppitz, die die Altbürgermeisterin für sich
entscheiden könnte. Weitaus wahrscheinlicher:
Die Stichwahl findet zwischen Willi und dem FP-
Kandidaten Lassenberger statt. Dann wird Wili
ein weiteres Mal Bürgermeister von Innsbruck
werden und seinen Pensionsantritt (ab 6. Mai
2024 zu seinem 65, Geburtstag möglich) verschieben müssen. Ändern würde sich in beiden
Fällen für unsere Stadt wenig. Was wir jetzt deshalb wirklich brauchen, ist frisches Blut. Wo sind
die Menschen, die eine echte Vision von einem
besseren Innsbruck haben? Wer hat Lust, Innsbruck wirklich voranzubringen? Wer will Innsbruck endlich vom Stillstand und dieser elenden
Parteipolitik befreien? Bitte dringend melden!
Wir brauchen dich jetzt!

m.steinlechner@6020stadt in,at

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