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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_7_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„IIG-Baustellen fallen aus dem Kostenrahmen“), Seite 21
HG-Baustellen fallen aus
dem Kostenrahmen
Bürgermeister Georg Willi wehrt sich gegen schlechte Nachrede. Die
öffentliche Hand sorge nicht für Kostenexplosionen — im Gegenteil.
Von Matthias Reichle
Innsbruck — „Mir geht es auf
den Geist, wenn immer gesagt wird, baut die öffentliche
Hand, dann wird es teuer!” Für
den Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi ist diese Aussage schlichtweg „falsch*. Den
Beweis trat er am Montag in
einem Bilanzpressegespräch
mit der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) an.
Die 100-prozentige Tochter
der Stadt Innsbruck verwaltet
6050 Stadtwohnungen, rund
300 Geschäftslokale sowie einen Großteil der öffentlichen
Gebäude in der Stadt.
Zwischen 2018 und 2022
konnte die IIG — bei 292 Projekten mit budgetierten 246
Mio. Euro —- den Kostenrahmen nicht nur halten. Im
Schnitt habe man diesen unterschritten: „Es wurde um
3,36 Prozent günstiger gebaut”, so Willi. In Summe seien so acht Millionen Euro eingespart worden.
Ausreißer gibt es dabei freilich —- nach oben wie auch
nach unten. Das „günstigste”
Projekt war demnach — laut
der ersten Abrechnung — das
Bauvorhaben Müllerstraße.
Statt budgetierter 4,6 Mio.
wurde dieses um 3,8 Mio. Euro
abgerechnet — und konnte dabei noch einen Monat früher
fertiggestellt werden als geplant, wie 1IG-Geschäftsführer
Franz Danler vorrechnete.
Das „teuerste” Projekt —
nicht nur von den Gesamtkosten her — war das Haus der
Musik. Abgerechnet wurde
dort bei knapp 61 Millionen
Euro — mit einer Überschreitung von 5,4 Mio. Euro und
Mehrkosten von knapp 3 Mio.
Euro für die Stadt. Man spricht
gleichermaßen von einem
„Sonderfall” und sinnvollen
Investitionen, mit denen die
Betriebskosten inzwischen
massiv (-400.000 Euro) nach
unten geschraubt werden
konnten.
Bei den Bauprojekten unter 500.000 Euro konnte die
UG aber im Schnitt zwischen
12,43 und 12,75 Prozent einsparen, bei jenen über 500.000
Euro — in den vergangenen
fünf Jahren waren das in Summe 50 - immerhin noch 2,17
Prozent.
Die Corona-Pandemie hat
auch die Arbeiten der IG betroffen. Im Bau sei es dabei
zwar zu Verzögerungen gekommen. „Man kann aber
festhalten, dass die wesentlichen Projekte umgesetzt werden konnten.“
Das Haus der Musik In Innsbruck war das teuerste Projekt der IIG - mit mrodmfldmkmMg
Iim Schnitt baute die Innsbrucker iImmobiliengeseitschaft aber billiger als bllanziert.
Große Projekte der nächsten Zeit sind das Studentische
Wohnen am Areal des Gasthofs Sandwirt, die Sportanlage am Langen Weg und ein
Wohnprojekt auf der Hungerburg.
„Baut die öffentliche Hand
teuer?* Das glaubt der IIG-
Geschäftsführer nicht. „Private Bauträger sagen uns oft,
sie könnten das zu den Konditionen der Wohnbauförderung nicht umsetzen”, erklärt
er. Diese gibt eine Kostenobergrenze beim geförderten
Wohnbau vor, der auch die IIG
unterliegt.
Aber nicht nur bei der 1IG,
auch im Tiefbau ließ Willi die
Kosten erheben. „Auch dort
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bleiben wir im Kostenrahmen“, betont er. Zwischen
2020 und 2022 hat man die
Kosten (Vergabesumme verglichen mit der Schlussrechnungssumme) im Schnitt um
drei Prozent überschritten.
Die größte Abweichung nach
oben gab es demnach bei der
Generalsanierung der Innbrücke (108,4 Prozent bei 2,38
Mio. Euro), die größte Abweichung nach unten konnte man beim Geländertausch
der New-Orleans-Brücke erreichen — dort blieb man bei
79,8 Prozent der Vergabesumme (152.280 Euro).
Die „schlechte Nachrede”
könne man somit von sich
weisen, sagt Willi.