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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_4_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Mit System zu mehr Transparenz“ (Nachtrag vom 3. März), Seite 14
4.3.2023
Mit System
zu mehr
Transparenz
Die Stadt Innsbruck legt den
Kulturbericht 2021 vor. Die Ausgaben
liegen bei 36 Millionen Euro, vor allem
weil die Zahlen neu analysiert wurden.
Innsbruck — 233 Euro
pro InnsbruckerIn
flossen 2021 in die
Kultur der Stadt. Zu
dieser Zahl kommt
der gestern vorgelegte
Innsbrucker Kulturbericht 2021, Er präsentiert sich bunter
und umfangreicher
als seine Vorgänger
— einer neuen Systematik sei Dank. Für
Kulturstadträtin Uschi
die Geschlechterverteilung bei den Ausgaben in ersten Ansätzen
sichtbar gemacht. Oder
die Verteilung der Ausgaben nach Ämtern
aufgeschlüsselt. So wird
klar, nur 15 Prozent der
Ausgaben 2021 wurden vom Kulturamt
selbst beauftragt — vor
allem zur Förderung
der freien Szene, Das
Gros der Kulturausga-
Schwarzl (Grüne) ist Brandauer. xw ben wurde 2021 von
er eine „hervorragende Wissensbasis für künftige
kulturpolitische Entscheidungen”, während Kulturamtsleiterin Isabelle Brandauer damit
vor allem weg will vom „rückblickenden Schulterklopfen”“.
Und hin zu mehr Transparenz,
Dass das Förderwesen nachvollziehbarer wird, war und ist
schließlich auch ein zentraler
Wunsch der Szene. Einer, der
es als Maßnahme sogar in die
Ende 2022 im Innsbrucker Gemeinderat abgesegnete Kulturstrategie 2030 schaffte,
Nicht ganz ohne Schulterklopfen wurde der Bericht
gestern prompt als erste
umgesetzte Maßnahme der
Kulturstrategie vorgestellt.
Vor einem Jahr, weit vor der
Finalisierung des Strategiepapiers also, startete die dafür beauftragte GQ-Kulturberatung und Kulturforschung
KG mit der Ausarbeitung des
Schriftstücks, Mit ihm wird
Innsbruck die zweite Landeshauptstadt, die Kulturberichte nach Vorgaben der Länderinitiative Kulturstatistik
(LIKUS) erstellt. Nur Graz arbeitet bereits seit 2003 damit.
Was ist neu? Die Kulturausgaben werden dank LIKUS
weitaus genauer analysiert
und dargestellt, SO wird etwa
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der Finanzverwaltung
(57 Prozent) bzw. vom Personalwesen (24 Prozent) getätigt
— sie flossen in die städtischen
Kulturbetriebe (z.B. Goldenes
Dachl oder Stadtbibliothek)
und deren MitarbeiterInnen.
Durch die neue Analysetechnik wurden 2021 aber
auch erstmals Gelder den
Kulturausgaben zugeordnet,
die vorher nicht als solche deklariert wurden, erklärt Caroline Konrad von GQ. Die Kulturausgaben wurden mehr:
2021 betrugen sie 36 Mio, Euro, das entspricht 8,7 Prozent
der Gesamtausgaben Innsbrucks. Ohne LIKUS scheinen
2020 nur 30,2 Mio auf.
Dass dem Kulturbericht 2.0
weitere Maßnahmen aus dem
Strategiepapier folgen werden, verspricht Brandauer,
Ein Update der Förderkriterien, aber auch ein Konzept
für einen Kulturbeirat stehen
auf ihrer To-do-Liste. Der
Wunsch nach einem unbefangenen ExpertInnen-Gremium ist im politisch besetzten Kulturausschuss zuletzt
abgeschmettert worden. Im
Strategiepapier findet er sich
also nicht. Kulturstrategie
und Kulturbericht 2021 sind
jetzt übrigens in Papierform
und online einsehbar. (bunt)