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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Eine Wand lädt zum Tauschen und Teilen ein“, Seite 4-5 (TT-Magazin,

Nachtrag vom 11.12.2022)

Eine Wand lädt zum

Die Ostseite der Martkhalle ist seit Kurzem die ‚Wand der
Freundlichkeit”. Jeder kann sich am Outdoor-Kleiderschrank
bedienen und im Gegenzug Kleidung für Bedürftige abgeben.

TEXT: NICOLE STROZZI

im Ciesiolka hat ein Fai-

ble für Vintage-Klamot-

ten. Die mit Secondhand-

Kleidern behängte Wand

weckt sofort das Interesse des Innsbruckers, der gerade
in Richtung Uni radelt. „Ein tolles
Projekt”, findet Tim, als er mehr
über die Initiative erfährt.

Die Ostseite der Markthalle
in Innsbruck (BOE-Garage, Herzog-Siegmund-Ufer 5) wurde
kürzlich zur „Wall of Kindness”,
zu einer „Wand der Freundlichkeit". An ein paar Haken hängen
gebrauchte Kleidungsstücke auf
Kleiderbügeln. Sweatshirts, Hosen, Jacken. Alles dabei. Jeder, der
vorbeikommt, ist eingeladen, sich
etwas zu nehmen und im Gegenzug auch etwas zu geben.

Armut ist allgegenwärtig. Sinn
der Aktion ist daher in erster Linie, Textilien an Bedürftige zu
verteilen, die sich nicht so viel
leisten können. Vor allem warme
Winterkleidung, Kappen, Schals
und Handschuhe sind gefragt.
Umgesetzt wird das Altkleider-
Projekt von der Stadt Innsbruck
und dem Verein „Round Table
3 Innsbruck“, dem Initiator der
Hilfsaktion. Mit ins Boot geholt
wurde auch der Verein WAMS.

„Das Projekt läuft seit drei Wochen und wir sehen, der Bedarf
ist groß. Heute morgen waren die
Haken komplett leer“, verrät Nicola Köfler von der Integrationsstelle der Stadt Innsbruck. Derzeit werde noch mehr genommen
als gespendet. „Aber es ist auch
ein Geben-Projekt”, ruft Köfler in
Erinnerung. Wenn jemand gut
erhaltene Kleidung nicht mehr
braucht, so dürfe er sie gerne an
die Bügel hängen.

Um zu vermeiden, dass die
Wand zu einer Müllsammelstelle

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verkommt, wird sie an den Wochenenden von Mitgliedern des
„Round Table 3“ und unter der
Woche vom WAMS betreut. „Die
Wand wird jeden Tag aufgefüllt
und bestückt“, erklärt Renate
Millebner, Betriebsleiterin bei
WAMS. Wenn die Bügel leer sind
und niemand Kleidungsstücke
vorbeibringt, so „nehmen wir
Kleidung aus unserem Spendenfundus”.

„Der Stadt war es ein Anliegen,
dieses Tauschen- und Teilen-Projekt umzusetzen. Es war aber gar
nicht so einfach, einen geeigneten Standort zu finden“, erklärt
Köfler. Mitten im Zentrum wäre
es genauso schwierig gewesen wie
abseits des Trubels. Die „Dutdoor-
Garderobe“ soll schließlich gese-