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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_6_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Wiederverwertung von Altwaren gewinnt an Bedeutung“, Seite 18
Wiedervertwertung von
Altwaren gewinnt an Bedeutung
Mehr Kartonagen, weniger Bioabfälle und aktuell ein großes Interesse an gebrauchten,
noch funktionstüchtigen Geräten: Müllaufkommen im Wandel der (Krisen-)Zeiten.
Von Michaela S. Paulmichl
Innsbruck —- Vom Bildschirm für den PC bis zum
Staubsauger: Die Nachfrage nach gebrauchten
Elektrogeräten ist riesig,
wie Lukas Bodner vom
Verband Abfallwirtschaft
Tirol Mitte (ATM) bestätigt. Rund zehn Prozent
des Rest- und Sperrmülls
gelten als verwertbar, Projekte wie „Noamol“ mit
der Re-Use-Box sind zuletzt erfolgreich in Tirol
angelaufen. Dabei kann
gut erhaltenes Wiederverwertbares abgegeben
werden, Projektpartner
wie die Sozialeinrichtungen Wams oder Ho&Ruck
begutachten und reinigen
die Objekte und verkaufen
sie um einen günstigen
Preis. Vor allem sehr junge
und ältere Menschen nehmen das Angebot gerne
an, berichtet Bodner.
Neben Abfallvermeidung und Recycling soll
gemäß der Abfallpyramide und laut Abfallwirtschaftsgesetz damit die
Vorbereitung zur Wiederverwendung mehr Bedeutung bekommen.
Ob der Trend weg von
der Einstellung, dass es
immer etwas Neues sein
muss, mit einem gesteigerten ökologischen Bewusstsein zu tun hat oder
doch mit der Notwendigkeit, sparen zu müssen, ist
nicht bekannt. Vermutet
wird, dass beides zutrifft.
Dass umgekehrt die
Qualität der zur Wieder-
verwendung abgegebenen
Objekte in letzter Zeit insgesamt zurückgeht, hängt
laut Meinung von Bodner
jedenfalls mit der wirtschaftlichen Lage zusammen. „Ob Deko, Kleidung
oder Möbel —- der Zustand
ist schlechter. Das ist eine
Tendenz, die auffällt.“
Während der strengen
Lockdowns haben die
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Sperrmüllmengen massiv
zugenommen, „hier war
bei vielen daheim noch
Aufräumen angesagt“, wie
Reinhard Oberguggenberger, Leiter des Geschäftsbereichs Abfallwirtschaft
bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben, meint.
Inzwischen sind die Zahlen wieder gesunken, bis
einschließlich September
dieses Jahres um rund
8 Prozent im Vergleich zu
2021. Die leichten Rückgänge bei Biomüll um
rund 2,5 Prozent könnten
darauf zurückzuführen
sein, dass Konsumenten wegen der Teuerungen weniger Lebensmittel
wegwerfen, sie weniger
zum Essen ausgehen, sie
könnten aber auch mit
Schließungen von Gastronomiebetrieben zu tun
haben, so Oberguggenberger. Schon 2021 habe
es wegen der Pandemie
Rückgänge beim Biomüll
gegeben.
Starke Steigerungen bei
Papier und Kartonagen
sind mit der Zunahme
von Online-Bestellungen
einhergegangen, Rückgänge sind hier keine zu
verzeichnen. Oberguggenberger: „Konsumenten haben begonnen,
mehr online zu bestellen,
und dabei ist es auch geblieben.“ Ein vorübergehender Rückgang bei
Druckereierzeugnissen —
wegen der Pandemie gab
es weniger Werbung im
Postfach — hat sich wieder
etwas eingependelt.