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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_30_Presse_OCR
- S.24
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Bezirksblätter Innsbruck
„Der Kleister in der Markthalle*“, Titelseite, Seite 10, 11
Der Kleister in der
Petra Mariner ist die
neue Leiterin der
Markthalle. Sie sieht
sich als „Kleister“,
der die Halle zusammenhalten soll.
Seite 10-11
Petra Mariner ist die
neue Leiterin der
Markthalle. Sie ist der
„Kleister“ der die Halle
zusammenhalten soll.
BEZIRKSBLÄTTER: Warum wollten Sie diesen Job?
Petra Mariner: Ich habe ganz
konkret eine Herausforderung gesucht. Ich wollte nicht in ein Büro
gehen, wo ich Konzepte schreibe,
die in irgendeiner Schublade landen. Diese Arbeit macht für mich
maximal Sinn. Es hat zu tun mit
Lebensmittelkreisläufen, mit
Wertschöpfungsketten, mit Regionalität. Es hat zu tun mit Bauern.
Ich komme ja aus einer bäuerlichen Familie. Mir war das schon
immer ein großes Anliegen, dass
Bauern für ihre Arbeit gewürdigt
werden.
Gibt es eine Baustelle, die Ihnen
jetzt schon ins Auge sticht?
Etwas sehr Zentrales, das mir
jetzt noch fehlt, ist eine Begegnungszone, in der man sich ohne
Konsumzwang - aber auch mit
der Möglichkeit, alles zu konsumieren, was es in der Halle gibt
— aufhalten kann. Dafür werde
ich mich einsetzen. Wie weit das
überhaupt möglich ist - es gibt ja
auch wirtschaftliche Überlegun-
INTERVIEW
gen -, ist aber auch eine Frage.
Was sind Ihre Aufgaben konkret?
Die Kommunikation in der Halle
und dann das Marketing nach außen. Das Ziel ist, die Frequenzen
zu steigern und neue Kundensegmente zu erwirtschaften, denn
aus einer Umfrage ist klar zu
entnehmen: Siebzig Prozent der
Stammkunden sind über siebzig.
Marketingstra: kosten
Geld. Wie viel steht denn zur
Verfügung?
Das darf ich nicht beantworten.
Es gibt ein konkretes Budget. Es
gab kurz sogar die Überlegungen, das Budget zu kürzen, wobei
das jetzt wieder vom Tisch ist. Es
muss nicht immer die Buswerbung sein. Ich bin ein sparsamer
Mensch, der nachhaltig denkt. Es
muss nicht immer Geld kosten.
Stimmt es, dass das eine Stelle
von 25 Stunden ist?
Ja, das stimmt. Das ist jetzt so
gedeckelt. Wenn wir aber unsere
Frequenzziele erreichen und es
ganz viel Arbeit gibt, dann gibt
es schon ein Potential nach oben.
An mir scheitert es nicht.
Was macht die Markthalle ein-
?
Die Markthalle hier im Zentrum
der Stadt hat ein unglaubliches
Markthalle
Alleinstellungsmerkmal — dieses
bunte Markttreiben, das hier herinnen herrscht. Und das reicht.
Ist das nicht auch das Problem
der Markthalle? Bunte Stände,
verschiedene Erwartungshaltungen?
Natürlich hat jeder Eigeninteressen, es kommt auch ein Konkurrenzdenken dazu —- es sind ja alles
Individuen, das soll auch so sein-,
aber eine gemeinsame Vision
entwickeln und gemeinsam ein
Ziel verfolgen, das im Interesse
aller ist - Frequenzsteigerung —
dann funktioniert das schon.
Ein Sorgenkind der Markthalle
ist, dass unter der Woche wenig
passiert. Haben Sie dazu eine
Idee?
Es schwirren viele Ideen herum.
Nicht nur bei mir, sondern auch
bei den UnternehmeriInnen im
Haus. Für mich ist es wichtig, gemeinsam einen Weg zu finden.
Petra Mariner hat seit 22. November die Marktleitung inne. © czingulszki
Ich lade alle UnternehmerInnen
nach dem 6.1. ein, dass wir uns zusammensitzen, einen strukturierten Strategieentwicklungsprozess
machen und uns dann auf einen
gemeinsamen Weg einigen, wo
alle auch dahinterstehen —- nur so
kann es funktionieren.
Das Interview führte:
Ägnes Czingulszki
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