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Jahr: 2022

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- S.10

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Tiroler Tageszeitung

„Umweltverbund“ bringt 63 % der Innenstadt-Einnahmen“, Seite 23

„Umweltverbund“ bringt 63 %

Innsbruck —- Christian Baumann vom Linzer Meinungsforschungsinstitut Spectra
spricht von einer repräsentativen Studie, die österreichweit
neu und bislang „einzigartig“
sei: Erstmals würden die Themen Verkehrsmittelwahl und
Kaufkraft verbunden.

Für diese Studie im Rahmen
des Innsbrucker „Radmasterplans 2030“ (der ein eigenes
Kapitel Bewusstseinsbildung
umfasst) wurden im heurigen
Juli und August 600 Menschen
telefonisch befragt —- je 300 aus
Innsbruck selbst sowie aus 25
Umlandgemeinden. Nach
dem „Stichtagsmodell“ wurde u.a. abgefragt, wie häufig
man in den letzten sieben Tagen in der Innsbrucker Innenstadt war (im Schnitt waren es
drei bis vier Besuche) und mit
welchen Verkehrsmitteln man
dorthin gekommen ist.

Bei fast einer Viertelmillion Innenstadt-Besuchen pro
Woche, sagt die Studie weiter,
lassen ca. 65.000 Menschen
wöchentlich rund 2,65 Mio.
Euro im Handel und 760.000
Euro in der Gastronomie.
Fasse man nun beide Bereiche zusammen, so die zentrale Aussage, entfallen 63 %
der getätigten Ausgaben auf
Kunden, die mit dem Um-

der Innenstadt-Einnahmen

Innsbrucker Innenstadt lebe zum größeren Teil von jenen, die per Öffis,
Rad oder zu Fuß kommen, besagt neue Studie. Grüne sehen Bestätigung.

weltverbund (Öffis, Rad, zu
Fuß) kommen, 36 % auf jene, die per Pkw anreisen (1%
auf Motorradfahrer). 68 % derjenigen, die aus dem Umland
kommen, und 62 % von jenen,
die per Pkw in die Innenstadt
fahren, kaufen der Studie zufolge nichts ein - speziell Letzteres findet Baumann „überraschend“. Bei Radfahrern
würden hingegen nur 31 %
wieder mit leerem Einkaufskorb heimfahren.

„Die Zahlen zeigen, dass der
Umweltverbund beim Umsatz
in der Innenstadt den größeren Teil bringt“, befindet BM
Georg Willi. Wer vor Ort wirtschafte, wisse dies ohnehin
sehr genau, ergänzt Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl.
Beide Grün-PolitikerInnen sehen daher grundsätzlich auch
ihren — stadtpolitisch heiß
umstrittenen — Kurs in der
Mobilität bestätigt.

Vergleichsdaten aus anderen Städten fehlen freilich,
ebenso Umfragedaten aus
dem Winter. Und die Studie
zeigt z.B. auch, dass diejenigen, die per Pkw anreisen,
beim Einkauf im Schnitt mehr
ausgeben (95 Euro) als Nutzer
des Umweltverbundes (67 Euro); in der Gastro sind es sogar
50 gegenüber 18 Euro. Und:

Aus dem Umland reisen immer noch knapp 60% der Befragten per Pkw an (aus Innsbruck selbst nur 18%).

Für Willi ist aber klar: „Innenstädte funktionieren
dann, wenn sie dank eines guten Umweltverbundes Raum
zum Flanieren bieten.“ Also wolle man weiter Anreize
verstärken, das Auto stehen
zu lassen bzw. dieses möglichst unterirdisch zu parken.

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— —_-

Schwarzl verweist auch auf —
ebenfalls abgefragte - Wünsche zur Attraktivierung der
Innenstadt: Hier stünde mehr
Aufenthaltsqualität (Grünflächen, Wasser, Sitzflächen)
ganz oben, der Wunsch nach
mehr leistbarem Parkraum sei
eher untergeordnet. Man lade, schließt Willi, die anderen
Parteien ein, „im Lichte dieser
Erhebung“ beim Umbau der
Mobilität mitzumachen. (md)