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Tiroler Tageszeitung

„Eisenbahner: Verhandlungen auf den letzten Drücker“, Seite 24

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Bei den IVB könnte es im Falle eines Streiks am Montag im Frühverkehr zu Ausfällen kommen.

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Foto: Domanig.

Eisenbahner: Verhandlungen
auf den letzten Drücker

Heute gibt es einen letzten Anlauf im Lohnstreit der Eisenbahner. Bei einem
Streik würden in Innsbruck auch Straßenbahnen und Busse ausfallen.

Wien Innsbruck - Bis gestern am späten Nachmittag
wurde um eine weitere Gesprächsrunde in den Eisenbahner-Lohnverhandlungen
gerungen. Nun wollen sich die
Verhandlungsführer der Gewerkschaft vida und des Fachverbandes Schienenbahnen
in der WK Österreich heute
um 16 Uhr treffen. Beide Seiten hatten stets ihre Verhandlungsbereitschaft betont.

Die vida begrüßte „das Einlenken der Arbeitgeber“, kritisierte in einer Aussendung allerdings, dass die Arbeitgeber
so viel Zeit hätten verstreichen
lassen. Die Vorbereitungen für
den Warnstreik am Montag
würden aber parallel zu den
Verhandlungen weiterlaufen.
Zudem würden sich die Beschäftigten der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe (IVB), die
zum Teil auch diesem Kollektivvertrag unterliegen, am
Streik beteiligen. Allerdings ist
der Ausstand in Innsbruck nur
für den Frühverkehr geplant.

Die IVB rechnen in diesem Fall
mit großflächigen Ausfällen
und Einschränkungen auf allen Linien und empfehlen ihren Fahrgästen, sich um Alternativen zu bemühen. Über die
aktuelle Situation werde über
die Smartinfos an den IVB-
Haltestellen, auf der Homepage sowie über die IVB-App
Scout laufend informiert. „Wir
hoffen immer noch auf eine
Einigung, wie sie auch für andere Branchen bereits erzielt
werden konnte, sind aber auf
alle Szenarien vorbereitet“, erklärte gestern IVB-Geschäftsführer Martin Baltes.

Klar sei, dass beim heutigen Treffen ein vertretbares
Ergebnis zustande kommen
müsse, so die vida. „Wir fordern einen monatlichen Fixbetrag in Höhe von 400 Euro auf
KV- und Ist-Löhne, weil dieser
insbesondere die niedrigen
und mittleren Einkommen in
Zeiten der anhaltenden Rekordinflation stützt“, erklärte
Gerhard Tauchner, stv. Vor-

sitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der vida.

Schon am Donnerstagabend wurde auch die
Landesstreikleitung für Tirol
gebildet. „Das Arbeitgeber-
Angebot würde angesichts der
immensen Inflation Netto-
Reallohnverluste von bis zu
zwei Prozent bedeuten — das
kommt natürlich für uns
nicht infrage“, betonte Herbert Frank, Vorsitzender vida
Tirol, am Freitag. Sollten die
Verhandlungen kein Ergebnis zeitigen, würde am Streik
am Montag festgehalten. „Wir
können es nicht zulassen, dass
die Beschäftigten zur Sparschiene werden. Es braucht
einen Ausgleich der Inflation
und Einkommen, von denen
man leben kann“, so Florian
Guggenbichler, Landessekretär der Gewerkschaft vida Tirol und zuständig für den Eisenbahnbereich.

Die ÖBB warnten gestern,
dass es im Falle eines Streiks
ab Sonntagabend zu Ausfällen

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bei den Nightjet- und Euro-
Night-Verbindungen kommen
könnte. Dann wären auch der
grenzüberschreitenden Verkehr und die Nachtzüge betroffen. Man werde Details
zu allfälligen Verzögerungen
oder Ausfällen auf oebb.at/
streik, den ÖBB-Social-Media-
Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft Scotty bekannt
geben.

Auch in anderen Branchen
stocken die Gespräche. So
kündigte gestern A1-Betriebsratschef Werner Luksch an,
beim ÖGB eine Streikfreigabe einzubringen. Es geht um
die 10.000 Beschäftigten bei
der teilstaatlichen, börsennotierten Al Telekom. Vier Verhandlungsrunden brachten
hier bisher kein Ergebnis. Und
stockende Kollektivvertragsverhandlungen gibt es auch in
der Reinigungsbranche. Nach
drei Runden steht noch immer
kein KV für den Bereich Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung. (APA, hu)