Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_20_Presse_OCR
- S.4
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
Radweg für Wochen
nicht zu befahren
Thema: Radfahren am Innsbrucker Marktgraben.
ls Innsbruckerin
bin ich sehr viel mit
dem Fahrrad unterwegs,
besonders innerstädtisch. Zum wiederholten
Male ärgert mich, dass
jetzt wieder mal - wie
mehrmals im Jahr —- der
Innradweg auf Höhe des
Marktplatzes behördlich
gesperrt ist.
Wenn man (auf der
südlichen Innseite) am
Innradweg —- übrigens
eine „Hauptradroute“
— Richtung Innenstadt
fährt, wird immer dann,
wenn am Marktplatz eine
Veranstaltung stattfindet
(diverse Märkte wie aktuell der Christkindlmarkt),
der Radweg bei der
Markthalle bzw. bei der
Innbrücke gestoppt. Die
‚grünen Stadt‘ nicht würdig. Es handelt sich dabei
ja nicht um ein paar Stunden, während derer der
Radweg nicht benutzbar
ist, sondern um Wochen!
Man fühlt sich als Radfahrer in unserer Stadt
manchmal wirklich als
letztes Glied in der Kette
der Verkehrsteilnehmer.
Der Marktplatz ist wohl
groß genug, um trotz
Christkindlmarkt oder
ähnlichen Veranstaltungen den Radweg durchzuleiten. Vielleicht müsste man halt auf ein paar
Standln verzichten. (Aber
Wirtschaft geht wohl vor
Sicherheit und Umweltfreundlichkeit.)
Der 2020 öffentlichkeitswirksam präsentierte „Radmasterplan
Innsbruck“ fordert eine
„durchgängige, sichere Radfahren kann in der Stadt zur Hindernisfahrt werden.
Radfahrer werden auf die
Hauptstraße, noch dazu
auf eine belebte Kreuzung, geschickt. Es gibt
dort keinen Fahrradstreifen und man muss sich
entweder durch den Verkehr kämpfen, oder man
fährt illegalerweise auf
dem Gehsteig, was natürlich manchen Unmut bei
Fußgängern hervorruft.
Ich finde diese Situation unerträglich, diskriminierend den Radfahrern gegenüber und einer
Seite 4 von 7
„Radweg für Wochen nicht zu befahren“ (Leserbrief), Seite 66
und hindernisarme“ Radinfrastruktur.
Wenn die Stadt Innsbruck noch zwei Jahre
nach Veröffentlichung
des „Masterplans“ die
wochenlange Blockierung eines zentralen
Radweges verfügt und
Radfahrer auf viel befahrene Straßen schickt, erscheint mir das ganz und
gar nicht „Meister“-haft.
Mag. Daniela Gnigler
6020 Innsbruck
%*
Foto: iStock