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Tiroler Tageszeitung

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„Keine Frage der Ideologie“, Seite 2
28.10.2022

Keine Frage
der Ideologie

Von Marco Witting

m politischen Diskurs sind unter-
I schiedliche Meinungen ein wesent-

licher Bestandteil der Demokratie. Es
ist wichtig, dass es verschiedene Anschauungen zu den Themen des Lebens
gibt - und man die Meinung der anderen
Seite anhört, akzeptiert und aushält. Dass
in Innsbruck die Stadtpolitik kollektiv
das Tempo 30 zum ideologischen Grabenkampf ausruft, zeigt einmal mehr das
kleingeistige Denken im Gemeinderat.

Tempo 30 ist keine ideologische Grundsatzfrage. Es ist eine Frage der Verkehrssicherheit, eine Frage der Sinnhaftigkeit,
eine Frage der Ökologie und der Vernunft.
Nicht mehr. Nicht weniger. Die Politik
mit der Brechstange der Grünen ist dabei
genauso wenig angebracht wie der Justamentstandpunkt, dagegen zu sein, selbst
wenn es Sinn macht und die Experten zu
der Maßnahme raten. So stehen sich die
beiden Seiten mehr und mehr verbissen
gegenüber. Das wird in allen Themenbereichen sichtbar. In der Tempo-30-Frage
ist dies aber mittlerweile nur noch lächerlich.

Der Autofahrer ist nicht schuld an all
den Problemen dieser Welt. Auch ist ein
flächendeckendes Tempo 30, das es in
vielen anderen Städten und Gemeinden
problemlos gibt, nicht das Ende der Welt.
Innsbrucks Stadtpolitik ist nicht zum
Streiten gewählt. Sondern um die Probleme der Menschen in dieser Stadt zu
lösen. Ein paar zumindest. Es wäre Zeit,
dass die Politik zumindest
hier endlich Gas gibt.

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marco.witting@tt.com

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