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Jahr: 2022

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- S.23

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Bezirksblätter Innsbruck

„;Sonst gibt’s Bier aus’m Stall‘“, Seite 10/11

„Sonst gibt"s Bier aus"m Stall“

Die neue Pächterin der
Höttinger Alm heißt
Nadja Berchtold und
wird 2023 ihre Gäste
auf 1.487 m begrüßen.

VON ÄGNES CZINGULSZKI

IBK. „‚Warum tust du dir das an?“
Die Frage hat Nadja Berchtold
bereits einige Mal gehört, aber
gestellt hat sie sich diese selbst
nie. Schon seit acht Jahren wollte
sie eine neue Herausforderung
und die hieß „Höttinger Alm“. Sie
kennt das Gebiet wie ihre Westentasche, hat ihre Familie doch dort
ihr Jagdrevier.

Winterruhe

Bereits als kleines „Madl“ ist sie in
einer Gastwirtschaft aufgewachsen. Ihre Mutter hatte in Arzl
erst das Gasthof Hirschen (heute
Amici) gepachtet und dann bis
2008 den Arzler Schießstand.

„Wenn man in der Gastronomie
aufgewachsen ist, hat man dann
irgendwann einfach genug davon“, erzählt Berchtold, wie sie
der „Gastro“ eigentlich für immer
den Rücken kehren wollte. Als
klassischen Gastronomiebetrieb
sieht sie die Alm nicht. „Da geht
es zwar auch stressig zu, aber irgendwie geselliger und legerer“,
erklärt sie. Schließlich hat sie den
gesamten Winter Zeit, um sich zu
erholen. Dafür wird sie künftig im
Sommer pausenlos sieben Tage
die Woche auf der Höttinger Alm
sein. Ihr Vertrag gilt acht Jahre.

Herzstück Holzofen

Jetzt heißt es, sich ganz den Vorbereitungen zu widmen. Die
Höttinger Alm — besonders der
Küchenbereich - muss auf Vordermann gebracht werden. Wie
lang das dauert und was genau
passiert, kann sie nicht sagen. Sie
hat aber schon einen Plan: „Ab
Mai bin ich mit"m Vieh eh oben.

Dann gibt es halt ein Bier aus"m
Stall und ein paar Würstl werd
ich auch noch derkochn.“ Eines
weiß sie bezüglich der Pläne aber
sicher: Den Holzofen will sie unbedingt in der Küche behalten.
„Ich kämpfe bei der Stadt für den
Holzofen wie sonst was. Ihn in
der aktuellen Lage rauszureißen
wäre unsinnig. Mit einem Holzofen ist man unabhängig, kann
kochen, backen und er hält auch
noch warm.“

Oma mit 44 Jahren

Wenn das Gespräch auf sie als
Person zusteuert, kommt sie in
Verlegenheit. „Ich stehe nicht
gerne im Mittelpunkt.“ Trotzdem
erfährt man das eine oder andere Detail aus ihrem Leben. Die
Höttingerin ist gelernte Restaurantfachfrau, war stets in der Gastronomie tätig, half ihrem Mann
Franz, der Fliesenleger und über
mehrere Ecken mit den früheren
Pächtern verwandt ist, im Büro

Seite 23 von 34

Franz und Nadja Berchtold. Nadja ist die neue Pächterin, die ab 2023 die
Höttinger Alm betreiben wird.

und zog zwei Kinder groß. Vor
kurzem ist sie auch zum ersten
Mal Oma geworden. Auf die Zeit
mit dem „Poppele“ in den Bergen
freut sie sich besonders: „Es gibt
nichts Schöneres, als in der Natur
aufzuwachsen.“ Sie fürchtet sich
weder vor Personalmangel noch
vor den berüchtigt kritischen
HöttingerInnen. „Ich kann mit
die Leit und weiß, wie es in der

Foto: Czingulszki

Gastronomie läuft. Ich bin ja auch
a Däige. Ich weiß mich schon zu
wehren.“ Und zum Personalmangel: „Es haben sich auch schon
viele bei mir gemeldet, die mithelfen wollen. Und wenn es doch
nicht klappt, muss man dann halt
a bissl warten. Die Gäste werden
das schon verstehen.“ Wenn alles
nach Plan läuft, wird sie von der
Alm aus in die Pension gehen.