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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Angst vor der Nachzahlung“, Seite 4

Angst vor der Nachzahlung

Im Dezember laufen die Verträge mit günstigen
Energietarifen für Mieter und Eigentümer aus. Wie
teuer es wird, kann die Neue Heimat nicht sagen.

Von Anita Heubacher

Innsbruck —- Noch ist das,
was sich am Energiemarkt
abspielt, für die Mieter
und die Besitzer von Eigentumswohnungen bei
der Neuen Heimat nicht
spürbar. Aber nicht mehr
lange. Bis Ende des Jahres zahlen die Mieter und
Eigentümer in den zentralbeheizten Anlagen
noch die alten Energiekosten. „Den Vertrag haben wir vor drei Jahren
abgeschlossen und dieses
Kontingent läuft Ende des
Jahres aus“, sagt Markus
Pollo, Geschäftsführer
der Neuen Heimat.

Es könnte im neuen
Jahr teuer werden. Wie
teuer, kann Pollo noch
nicht sagen. „Die Akontozahlungen müssen
jedoch deutlich höher
ausfallen.“ Im Dezem-

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ber zahlen die Mieter im
Voraus, abgerechnet wird
dann nach Verbrauch
zum Schluss. Bei der
Neuen Heimat steigt die
Sorge, dass viele Mieter
bereits mit einer höheren
Akontozahlung Schwierigkeiten haben und erst
recht mit einer hohen
Nachzahlung. „Wir haben
nicht die einkommensstärksten Mieter. 100 Euro mehr im Monat sind da
oft grenzwertig.“

Dass es teurer wird,
steht außer Zweifel. Die
Gaspreise sind explodiert, auch jene für Pellets und Öl haben sich
bis zu verdoppelt. Das
dicke Ende für die Mieter
und Eigentümer kommt
spätestens 2024. Dann,
wenn die Heizperiode
2023 zu den neuen Konditionen, wie auch immer
die aussehen werden, ab-

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gerechnet wird. „Wenn
wir die Akontozahlungen
nicht deutlich erhöhen,
ist die Nachzahlung viel-

‚ Wir haben
nicht die einkommensstärksten
Mieter. 100 Euro
mehr im Monat sind
da oft grenzwertig.“

Markus Pollo (Geschäftsführer Neue Heimat) Foto: NHT

leicht umso höher.“ Pollo
glaubt nicht, dass es ohne
Unterstützung der Landespolitik geht.

Derzeit würden alle

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Seite 4 von 13

gemeinnützigen Wohnbauträger des Landes mit
den Energieversorgern
Tiwag und Tigas, aber
auch mit verschiedenen
Stadtwerken verhandeln,
um einen Tarif festlegen
zu können. Ohne diesen Tarif könne die Neue
Heimat die Akontozahlung nicht wirklich kalkulieren.

Aus Sorge, dass es sich
für viele Mieter und Eigentümer nicht mehr
ausgeht, hat die Neue
Heimat alle 20.000 Haushalte in ihrem Einflussgebiet angeschrieben
und zum Energiesparen
aufgerufen. Die teureren Rechnungen wird
die Neue Heimat 1:1 an
ihre Mieter weitergeben.
Man sei zur Gemeinnützigkeit verpflichtet. Man
arbeite nach dem Kostendeckungsprinzip, ist in
dem Schreiben zu lesen.
Neben Energiesparen rät
die Neue Heimat ihren
Mietern noch, sich schlau
zu machen und Heizkosten- und Energiekosten-

An Z

zuschuss in Anspruch
zu nehmen. „Energie zu
sparen, ist das Gebot der
Stunde“, sagt Pollo.

Das teure Heizen wird
die Mieter unterschiedlich treffen. Wer in einem
Passivhaus sitzt, kann
entspannter sein als jemand in einer schlecht
isolierten Wohnung.
Zwar habe die Neue Heimat seit 2012 ausschließlich auf Passivhausstandard gesetzt, aber es gebe
auch noch Wohnanlagen
mit Einzelheizungen. „Da
muss sich der jeweilige
Nutzer das Öl oder die
Pellets am Markt selbst
besorgen.“

Der Energieverbrauch
für eine 70-m?-Wohnung
liegt in einem Passivhaus
inklusive Warmwasser
bei 4500 Kilowattstunden. Der Verbrauch ist
bei einem Altbau mehr
als doppelt so hoch. Und
liegt bei 10.000 Kilowattstunden. Der Passivhausbewohner zahlt 101 Euro,
der Altbau-Bewohner 488
Euro. Noch.