Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_10_12_Presse_OCR
- S.17
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Stadtblatt
„Wohnungsgipfel im Schneckentempo“ „Wohnungsgipfel mit
Explosionswert“, Seite 1, 4, 5
Wohnungsgipfel im
Schneckentempo
Ein Jahr lang wollen sich Politik und Co. zur Lage in Innsbruck besprechen Seite 4-5
Wohnungsgipfel n
Die Dringlichkeit der
Innsbrucker Wohnsituation wurde beim einberufenen Workshop
noch einmal klarer.
VON ÄGNES CZINGULSZKI
INNSBRUCK. Neun Workshops
sollen die Lösung für Innsbrucks
Wohnungsnotstand _werden.
Neun Workshops über neun Monate hinweg, in denen sich ExpertInnen der städtischen Ämter, öffentlichen Institutionen,
der verschiedenen Wohnbauträger und aller Gemeinderatsfraktionen austauschen können.
Die Kick-off-Veranstaltung wurde bereits im Juli auf der Baustelle des neuen Integrationshauses
in der Gumppstraße abgehalten.
Der erste richtige Workshop
zum Thema „Zielgruppe“ fand
am 7. Oktober in der Innsbrucker Stadtbibliothek statt. Just
ket, das die Thematik von allen a -
in jenem PEMA-Gebäude, das
aufgrund teurer Mieten, Immobilienspekulationen, einer
verlorenen Anklage gegen den
Bürgermeister und hohem Leerstand immer wieder für Schlagzeilen sorgte.
Zweite Vergabeliste
Während Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) und der freie
Mandatar (Ex-FPÖ) Bernhard
Schmidt nicht an den Workshops teilnahmen, schickten
alle anderen politischen Fraktionen eines ihrer Mitglieder
zum Austausch. Für Die Grünen
war Janine Bex dabei, für die
FPÖ Andrea Dengg, für die ÖVP
Andreas Wanker, für „Für Innsbruck“ Lucas Krackl und Christoph Kaufmann, für die SPÖ
Benny Plach, für die Alternative
Liste Innsbruck Mesut Onay und
für die Liste Fritz Harald Schweiger. Obwohl es sich nur um einen Workshop mit viel Input
handelte, stand er unter dem
Einfluss der heißdiskutierten
zweiten Wohnungsvergabeliste für den Mittelstand, die die
bürgerlichen Fraktionen —- FPÖ,
ÖVP und Für Innsbruck — gemeinsam propagieren und am
25. Oktober im Gemeinderat beschließen wollen. Während sich
alle darüber einig waren, dass
„Ich glaube, die Brisanz des Themas wurde allen PolitikerInnen
klar. Ich habe die Hoffnung, dass
keine unverantwortlichen Entscheidungen getroffen werden.“
HARALD SCHWEIGER, LISTE FRITZ
der Mittelstand mehr in den
Fokus für städtisches Wohnen
gerückt werden muss, war man
sich über die Vorgangsweise,
wie dies geschehen sollte, nicht
d’accord. NEOS, ALI, Die Grünen,
SPÖ und Liste Fritz wünschten
sich keine Schnellschüsse von
rechts, sondern ein Gesamtpa-
ılt Explosionswert
Seiten beleuchtet. Besonders die
vulnerablen Gruppen — obdach-
lose Menschen, Menschen mit
psychischer Beeinträchtigung,
Alleinerziehende etc. — könnten
durch eine zweite Liste auf der
Strecke bleiben. FPÖ und Für
Innsbruck blieben hingegen für
die zweite Vergabeliste für den
Mittelstand, denn ihrer Auffassung nach wäre beim Workshop
klar geworden, dass schnell gehandelt werden müsse, damit
das untere Segment der Mittelschicht nicht in die Armut abrutsche. ÖVP-Teilnehmer Wanker wollte sich ohne vorherige
Absprache mit dem Klub noch
nicht outen.
Konstruktiv, aber zu spät
Der Workshop wurde von allen
anwesenden politischen Fraktionen als besonders konstruktiv
angesehen. Die Kritik kam allerdings postwendend: Dieser
Workshops für eine zielgerichtete Vergabe der städtischen Wohnungen. .
Weitere Infos via QR-Code im Bild.
„Wohnungsgipfel“ käme Jahre
zu spät und wäre ein Marketinggag des ressortzuständigen Bürgermeisters.
Während der Workshop noch im
Sommer zum ausschweifenden
Ausloten der Vergaberichtlinien
angesetzt wurde, ist die Thematik mit den steigenden Ener-
" „
giepreisen zu einer explosiven
und dringlichen Existenzfrage
geworden. Der ÖVP-Teilnehmer
und ehemalige Stadtrat für Wohnen, Andreas Wanker, fasste es
so zusammen: „Gerade ist viel in
Bewegung. In ein paar Monaten
werden wir vielleicht über ganz
andere Dinge reden.“
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