Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_08_11_Presse_OCR
- S.9
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Anlauf, Schuss und Tor!“ Seite 24
Anlauf, Schuss und Tor!
Im O-Dorf und der Reichenau lädt das Projekt „Heimspiel“ Kinder zu Spaß und
Bewegung ein. Zugleich soll das Miteinander in den Stadtteilen gefördert werden.
Von Johanna Muro
Innsbruck — Kicken, schwitzen, Tore schießen! Das ist
das Motto des „Heimspiels“,
eines Projekts, das seit dem
20. Juli Innsbrucker Kinder
auf das Fußballfeld holt.
Im Olympischen Dorf und
in der Reichenau bieten zwei
Sportpädagogen den Kindern
einmal in der Woche Raum
und Zeit zum Spielen und
Spaßhaben. Und das so unkompliziert wie möglich: Ein
E-Bike mit Anhänger bringt
zwei gelbe Bänke, Leibchen
und eine Spielfeldumrandung, daraus entsteht blitzschnell ein Fußballfeld. Und
schon flitzen 10 bis 15 Kinder
im Alter von 4 bis 10 Jahren
über den Platz und wetteifern
um den nächsten Torschuss.
Ins Leben gerufen wurde das
„Heimspiel“-Konzept im Jahr
2019 vom SOS-Kinderdorf in
Graz — und schnell auf weitere Standorte in Wien und
Salzburg ausgeweitet. Durch
einen Besuch in Salzburg war
die Innsbrucker Bildungsund Sportstadträtin Elisabeth
Mayr (SPÖ) auf das Projekt
aufmerksam geworden und
hat das „Heimspiel“ nun in
Kooperation mit dem SOS-
Kinderdorf auch in Innsbruck
angestoßen. Die Stadt Inns-
A l-‘-
-
Im Innenhof in der An-der-| Straßeiinijeden!deil"rißl‘ußbalgofielt.
bruck fördert das Projekt mit
der teilweisen Übernahme
der Kosten, auch die UEFA finanziert es mit.
„In einem verdichteten
Umfeld kommen gerade junge Kinder, die auf Spiel- und
Sportflächen vor der Haustür
angewiesen sind, oftmals zu
kurz. Diesem Umstand will
das ‚Heimspiel‘ entgegenwirken und Kinder dabei unterstützen, sich Spielräume zurückzuerobern“, erklärt Mayr.
Das Projekt sei aber „weit
mehr als ein Sportangebot
für Kinder“, es gehe auch darum, Bewohner zusammenzubringen und den sozialen
Austausch untereinander
Seite 9 von 15
Foro. Böhem
zu fördern. Auch Eltern und
Nachbarn sind eingeladen,
beim Spiel mitzufiebern. Die
im direkten Wohnumfeld bestehenden Grünflächen sollen von den Kindern so häufiger genutzt werden.
„Wir möchten mit dem
‚Heimspiel‘ das Kinderrecht
auf Spiel und Bewegung im
öffentlichen Raum sichern
und in der Nachbarschaft das
Bewusstsein und Verständnis der Erwachsenen dafür
schärfen“, erklärt Wolfram
Brugger, Leiter des SOS-Kinderdorfs Innsbruck. Die Aktion ist kostenlos, soll für die
Kinder so niederschwellig
und unkompliziert wie möglich gestaltet sein — und das
kommt gut an.
„Das Angebot wird voll
ausgenutzt und erfüllt seinen Zweck: Die Kinder haben Spaß, lernen die Fußball-
Regeln kennen und kommen
dann in der nächsten Woche
wieder zu uns“, erzählt Dennis Höpfel, der gemeinsam
mit Asaad Zaki das Fußballspiel pädagogisch begleitet.
Obwohl der Spielstand natürlich eifrig mitgezählt wird,
gibt es keinen Leistungsgedanken: Bewegung und Spaß
stehen im Vordergrund. Die
wöchentlichen Termine seien außerdem Sprungbretter
für neue Freundschaften und
weitere Treffen der Kinder.
Bis Ende September treffen
sich die „Heimspieler“ immer am Mittwochnachmittag
zwischen An-der-Lan-Straße
43 und 45a sowie am Freitagnachmittag auf der Wiese am
Gutshofweg — jeweils von
14.30 bis 17.30 Uhr.