Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_3_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
Ein Ranger ist
in der Stadt
Marthias Bonauer packt die Probleme an der
Wurzel. Als erster Naturraumranger von Innsbruck
sieht er in den Wäldern Innsbrucks, vor allem auf
der Norckette, nach dem Rechten.
TEXT: MATTHIAS CHRISTLER - FOTOS: THOMAS BOHM
ssindein paar Rillen in den
feuchten Boden des Weges
gedrückt, leicht zu übersehen, aber Mathias Bonauer
sagt beiläufig: „Einer ist da
heute gefahren.“ Fährtensucher ist
er keiner, es gibt genug anderes zu
tun. Er lenkt sein Rad in den Westen der Nordkette bei Innsbruck.
Man könnte „Wilder Westen“ sagen, denn der eine oder andere illegale Trail zeigt, dass Recht und
Ordnung nicht von jedem Waldnutzer befolgt werden. Das soll sich
ändern. Ein neuer „Ranger“ ist in
der Stadt. Kein Sheriff. Bonauer
will vermitteln, nicht bestrafen.
So wild geht es an diesem Tag, an
dem nach Mittag Regen angekündigt ist, gar nicht zu auf den vielen
Wegen oberhalb von Innsbruck.
Zuerst ein Blick in den Osten. Dort
stehen Bonauer
und Albuin Neuner vom Forstamt
der Stadt Innsbruck vor der Einfahrt inden neuen
offiziellen Stadtwaldtrail, kurz
Swat. „Mathias ist
der erste Naturraumranger einer
Stadt in ganz Mitteleuropa“, sagt
Neuner über Bo-
„Mathias ist der erste
Naturraumranger
des geschlossen: Wenn man Mathias Bonauer betrachtet, könnte man
mit etwas gutem Willen eine Ähnlichkeit zu Harry Yount erkennen.
Dem ersten Ranger der Welt, der
im Juni 1880 den neu geschaffenen
Posten im Yellowstone-Nationalpark in den USA antrat. Er sollte
gegen Wilderei und Vandalismus
vorgehen.
Die Aufgaben des Innsbrucker
Rangers sind breit gefächert - und
es geht bei Weitem nicht nur um
den Konflikt zwischen Bikern
und Wanderern. „Eigentlich ist er
unsere Eierlegende Wollmilchsau“,
schmunzelt Neuner. Er müsse mit
den Menschen kommunizieren,
Konflikte im Keim ersticken, vor
allem den Naturschutz im Auge behalten, die vielen Biotope kartieren
und auf Neophyten achten. Genau
so eine eingeschleppte Pflanzenart macht ihm
gerade Sorgen.
Das Drüsige Springkraut
säumt den Weg
des Trails. Am
Boden _ schlängelt etwas über
die feuchte Erde
und verschwindet
wieder unter einer
der hohen Pflan-
nauer. Brauner einer Stadt in ganz zen. „Eine Blind-
Vollbart, Kappe Mitteleuropa.“ schleiche“, sagt
auf den Kopf, den Bonauer, ohne mit
obersten Knopf Albuin Neuner, der Wimper zu zudes braunen Hem- Forstamt Stadt Innsbruck cken. +
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